Kommentar Den Bürger ernst nehmen

Bad godesberg · In Bad Godesberg ist es nicht unsicherer als in anderen Stadtteilen - wie oft hat man dies von der Stadt, von Politikern, aber auch der Polizei gehört. Mag sein, dass das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger nicht mit den objektiven Zahlen übereinstimmt.

Allen Zahlenwerken zum Trotz scheint es aber so zu sein, dass gerade Bad Godesberg für Kriminelle attraktiv ist. Die Straßenbande, gegen die die Polizei am Mittwoch vorgegangen ist, hat monatelang bewaffnete Raubüberfälle begangen, Menschen zusammengeschlagen, einen schwunghaften Drogenhandel betrieben - nicht in Bonn, Beuel oder Hardtberg, sondern in Bad Godesberg.

In Lannesdorf hatten sich Ende 2012 Einbrüche und Tankstellenüberfälle gehäuft. In Pennenfeld wurde im April eine Schülerin von fünf Jugendlichen brutal zusammengeschlagen. Im März identifizierte die Polizei eine 30-köpfige Tätergruppe, die für zahlreiche Raubüberfälle in Bad Godesberg verantwortlich war. Diese Liste ließe sich beliebig fortführen.

Es besteht Handlungsbedarf. Ein erster wichtiger Schritt ist mit der Festnahme einiger Mitglieder der "Black Jackets" getan. Für die Zukunft ist es wichtig, die Situation im Blick zu haben - und die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen. Denn einem Opfer hilft es nicht, dass es statistisch gesehen zu einer Minderheit gehört. Die Folgen der Straftat werden dadurch auch nicht gemildert.

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