Neuer Organist in Mehlem und Wachtberg Der Kantor ist ein Tastenmensch

MEHLEM/WACHTBERG · Nun ist es offiziell: Gestern wurde Julian Hollung im Rahmen eines Gottesdienstes in sein Amt als Kantor der Mehlemer Heiland-Kirchengemeinde und der evangelischen Kirchengemeinde Wachtberg eingeführt. Bereits seit einem halben Jahr ist der 27-Jährige in den Gemeinden beschäftigt und ist mit seinem Arbeitsumfeld zufrieden.

 Kantor Julian Hollung (rechts) und Musiker des Instrumentalensembles der Heilandkirche. Zur Einführung erklang die Choralkantate "Wer nur den lieben Gott lässt walten" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Kantor Julian Hollung (rechts) und Musiker des Instrumentalensembles der Heilandkirche. Zur Einführung erklang die Choralkantate "Wer nur den lieben Gott lässt walten" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Foto: Ronald Friese

"Es ist sehr angenehm, beide Gemeinden sind sehr aufgeschlossen und offen, so dass ich meine Ideen umsetzen kann", berichtete Hollung. Im vergangenen Sommer hat er sein Kirchenmusik-Studium in Hannover abgeschlossen. Zuerst hatte er Musik und evangelische Religion auf Lehramt studiert, wechselte dann aber, da er "mehr Musik" brauchte. "An der Kirchenmusik gefällt mir die Freiheit, meine Arbeit ist sehr vielfältig", erklärte der Kantor. Nach seinem Studium wollte er mal ganz woanders hin, die Bewerbung bei der Heilandgemeinde war seine Erste. "Ich habe gar nicht erwartet, gleich genommen zu werden, aber menschlich hat es einfach gepasst", sagte Hollung. Zu seinem Arbeitsbereich zählt unter anderem die Leitung eines Kindergarten- und Kinderchors sowie der Kantorei. "Das ist alles sehr bereichernd, ich arbeite praktisch mit allen Teilen der Gemeinde, mit Menschen von drei bis 80 Jahren", sagte Hollung. Auch über das ein oder andere selbst gemalte Bild, das ihm nach der Chorprobe überreicht wird, freut er sich. Künftig möchte er die Chorarbeit noch weiter ausdehnen.

Zur Musik kam Hollung durch seine Eltern, die ihn mit sechs Jahren zum Klavierunterricht anmeldeten. "Der Pfarrer meiner Gemeinde wusste das, und führte mich nach meiner Konfirmation zum Orgelunterricht", erzählte der 27-Jährige. "Ich war durch Kindergottesdienste schon früh in der Gemeinde, mein Weg lag praktisch bereits vor mir." Die große Bandbreite, die die Arbeit als Kantor mit sich bringt, gefällt ihm gut. Von Begleiten der Gottesdienste, über Taufen, Trauungen, Beerdigungen und Konzerte ist alles dabei. Die Orgel bezeichnete Hollung als sein "instrumentales Steckenpferd". "An der Orgel zu sitzen, ist ein sehr schönes Gefühl. Ich denke, ich bin auch mehr Organist als Pianist", sagte er. Generell sei er ein Tastenmensch.

Auch während des Studiums übernahm Hollung bereits Jobs in der Kirchenmusik, spielte Orgel und leitete kleinere Chöre. Pfarrer Klaus Merkes äußerte sich positiv über den neuen Kantor. "Ich bin sehr glücklich, dass er hier ist", sagte er. "Er vertritt die jüngere Generation, ist heiter und flexibel und hat klare Ziele." Außerdem bringe er neuen Schwung mit, ohne dabei die Traditionen aus dem Blick zu verlieren.

Die Ensembles des neuen Kantors

Der Kinderchor für Mädchen und Jungen von sechs bis zehn Jahren, der seit drei Wochen besteht, trifft sich donnerstags von 17 bis 17.45 Uhr im Gemeindehaus in Niederbachem, Bondorfer Straße 18. Die Proben der Kantorei der Heilandkirche finden donnerstags um 20 Uhr im Gemeindehaus statt. Neue Sänger sind immer willkommen, weitere Informationen unter www.heilandkirche.de

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