Nach Brand Der Mailehenverein in Fritzdorf hat ein neues Zelt

Bonn · Das Festzelt des Mailehenvereins in Fritzdorf ist im Juli abgebrannt. Das neue wurde nun mit Spenden finanziert.

 Der Vorsitzende des Mailehenvereins Lukas Schimmel (Mitte) organisierte mit Mitgliedern und dem Vorsitzenden des Ortsfestausschusses Hendrik Teriete (2.v.l.) die Sammelaktion.

Der Vorsitzende des Mailehenvereins Lukas Schimmel (Mitte) organisierte mit Mitgliedern und dem Vorsitzenden des Ortsfestausschusses Hendrik Teriete (2.v.l.) die Sammelaktion.

Foto: Petra Reuter

Dass ein ganzes Dorf mit anfasst, wenn es darum geht, einen großen Verlust für einen Ortsverein zu mildern, erlebt man nicht überall. In Fritzdorf passiert seit Juli genau das. Am ersten Wochenende des Monats nämlich brannte nachts das Festzelt des Mailehenvereins ab. Seither sammelt der Verein mit Unterstützung des Ortsausschusses Spenden, um ein neues Zelt zu finanzieren - und der ganze Ort hilft.

Polizei geht von Brandstiftung aus

Für das Windmühlenfest hatten die Junggesellen das Zelt an der historischen Mühle neben dem Wanderweg an der Aachen-Frankfurter-Heerstraße aufgebaut. In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli hatten Nachbarn den Feuerschein auf dem hoch und etwas abseits gelegenen Platz gesehen und Alarm geschlagen, berichtete der Vorsitzende des Vereins, Lukas Schimmel.

Als die Feuerwehr eintraf, habe das Zelt lichterloh in Flammen gestanden, erinnerte er sich. "Da war nichts mehr zu retten." Die Polizei geht davon aus, dass es sich um Brandstiftung handelt - ob vorsätzlich oder fahrlässig, sei noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.

Schadenssumme von 9000 Euro

"Das Gestell des ursprünglichen Zelts hatten Mitglieder des Vereins selbst konstruiert und zusammengeschweißt", berichtete der Vorsitzende. Das Gewebe habe man seinerzeit beim Fachhandel passend für die Konstruktion gekauft. "Eigentlich war das schwer entflammbar", so Schimmel. Der Lieferant der Plane habe ihm gesagt, dass bei dem Brand starke Brandbeschleuniger im Spiel gewesen sein müssen, um solch ein Brandbild zu verursachen.

All diese Erkenntnisse änderten jedoch nichts am Verlust des 90 Quadratmeter großen Veranstaltungszelts, das nicht nur für das Windmühlenfest, sondern auch für andere Veranstaltungen im Ort genutzt wurde. Da der Täter nicht gefasst werden konnte und keine Versicherung für den Schaden aufkam, war der kleine Verein mit der Schadenssumme von rund 9000 Euro konfrontiert. "Das konnten wir nicht alleine stemmen", sagte Schimmel.

Unterstützung vom Ortsausschuss

Umso willkommener war die Unterstützung, die kurz nach dem Brand vom Ortsausschuss kam. Der Vorsitzende Hendrik Teriete und weitere Helfer unterstützten die jungen Leute bei Spendenaufrufen und schließlich bei der Organisation des ersten Oktoberfestes im Dorf des Goldbechers. "Wir haben zusammen die Firmen angeschrieben", berichtete Schimmel und war dankbar: "Alle haben geholfen, es gab auch viele Privatspenden." So kamen in nur zwei Monaten zwei Drittel der benötigten Summe zusammen.

Überrascht zeigten sich manche Besucher, als sie beim Fest ein nagelneues Veranstaltungszelt sahen. "Der Ortsausschuss ist in Vorleistung getreten", erklärte der Vorsitzende der Junggesellen. Vom Festerlös soll der Restbetrag beglichen werden. "Und falls etwas übrigbleibt, haben wir dafür schon Pläne, was man dem Dorf Gutes tun kann. Aber das ist eine Überraschung", verriet Schimmel. Wer möchte, kann mit einer Spende helfen.

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