Kunst im Godesberger Glaskarree Der Maler lässt die Natur selbst erzählen

Bad Godesberg · Der Bad Godesberger Kunstverein zeigt im Glaskarree die Ausstellung von Viktoria Salma und Mathias Pohlmann. Sie hält unter anderem ihre Katzen auf Leinwand fest, da sie den emotionalen Zustand des Menschen gut widerspiegelten. Er arbeitet meist ohne Werkzeug und möchte, dass der Betrachter in den Naturlandschaften Assoziationen frei wählen kann.

 Mathias Pohlman und Viktoria Salma stellen gemeinsam im Kunstverein Bad Godesberg aus.

Mathias Pohlman und Viktoria Salma stellen gemeinsam im Kunstverein Bad Godesberg aus.

Foto: Niklas Schröder

In ihrer Doppelausstellung „Gesichter der Natur – Antlitz der Zeit“ verarbeiten Viktoria Salma und Mathias Pohlmann unterschiedliche Erlebnisse und Emotionen in Porträts und Gemälden. Immer zwischen Selbstreflexion und Naturlandschaften. Zu sehen sind die Werke seit dem Wochenende im Glaskarree des Kunstvereins Bad Godesberg.

Seit 2000 widmet sich Pohlmann (60) intensiv der Malerei mit französischen Ölkreiden, Acryl und Mischtechniken. Mit seiner Bildersprache möchte der Künstler freien Raum für die Assoziationen des Betrachters lassen. „Das Bild hat weder eine konkrete noch eine abstrakte Intention“, erklärt der Kölner. Seine Werke – Farbwiesen, Landschafts-Gedichte, Himmelskörper, mimischer Ausdruck – entstehen meist als Nachhall von Reise- oder Naturerlebnissen, spontan und ohne bewusstes Denken. „Ich reise sehr viel und die Natur ist in Wahrheit die Erzählerin.“

Zum Schluss kommt noch ein rätselhaftes Objekt dazu

Die Natur fasziniert Pohlmann, aus ihr schöpft er Energie und Inspiration. Zwischen rund 30 Bildern sind Eindrücke etwa aus Lanzarote, Hawaii und Kreta zu finden. Pohlmann arbeitet an seinen Werken überwiegend ohne Werkzeug, denn mit Händen und Fingern gelinge es ihm am besten, feinfühlig mit Farben auf Papier zu arbeiten, sagt er. „Ölkreide und Acryl verreibe ich mit verschiedenen Schichttechniken auf dem Papier und generiere so verschiedene Licht und Farbstufen.“

Zum Schluss fügt der Maler seinen Bildern noch ein „rätselhaftes und geheimnisvolles“ Objekt hinzu. Pohlmann will mit dem Betrachter in den Dialog treten, indem er durch die unterschiedlichen Blickwinkel und Assoziationen, einen völlig neuen Zugang zu seinen Bildern bekomme, ohne die eigene Perspektive aus den Augen zu verlieren.

Mit den Fragen „Wer bin ich, was macht mich aus, was ist um mich herum und was hat es mit mir zu tun?“, befasst sich Salma (40) in einer Reihe von Selbstporträts und den Porträts ihrer zwei Hauskatzen. „Das Thema meiner Werke ist die Selbstreflexion, die ich durch meine zwei Katzen ausdrücke“, erklärt die Wachtbergerin. Um die Abbildung ihrer Haustiere ginge es nicht explizit, sondern vielmehr um eine Einladung an den Betrachter, selbst in den Spiegel zu schauen.

Ihre Katzen habe sie als Motiv gewählt, da die Vierbeiner besonders feinfühlig seien und den emotionalen Zustand eines Menschen gut widerspiegelten, so die Künstlerin. „Das ist mir besonders im vergangenen Jahr während des Lockdowns aufgefallen“, erzählt Salma, die damals viel Zeit mit den Tieren verbrachte. „Ich habe versucht, einen Kompromiss zu finden zwischen Emotionalem und Abstraktem und Rationalem und Repräsentativem“, sagt Salma über ihre Werke. In ihren Arbeiten sind Kombinationen aus Farbstiften, Tusche, Aquarell-, Acryl- und Ölfarben zu finden. „Besonders gerne arbeite ich mit Pastellkreiden, da sie mir die größte Ausdrucksfreiheit gewähren, also subtil und fein bis dick und expressiv, flächig oder zeichnerisch, je nach gestellter Aufgabe“, sagt Salma. Im Glaskarree stellt die Malerin rund 40 Werke aus.

Die Ausstellung „Gesichter der Natur – Antlitz der Zeit“ ist bis zum 1. August im Glaskarree des Kunstvereins, Burgstraße 85, zu sehen. Öffnungszeiten: samstags und sonntags, jeweils von 15 bis 17 Uhr. Weitere Infos unter www.Kunstverein-Bad-Godesberg.de

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