Trödeln in Godesberg Der Nachtflohmarkt endet schon am Tag

Bad Godesberg · Trotz kurzer Dauer sind Händler und der Verein Stadtmarketing mit dem Verlauf zufrieden. Die ersten packten um 20 Uhr wieder ein.

Es war erst kurz nach 20 Uhr, da räumten die beiden Verkäuferinnen aus Bad Neuenahr schon ihren Trödelstand zusammen, auf dem vor allem Porzellan zu finden war. Ein bisschen früh für einen Nachtflohmarkt, oder? „Wir haben zwei Stunden ausgepackt, jetzt müssen wir zwei Stunden einpacken“, sagten sie. Denn um 22 Uhr sollten die Einkaufsstraßen in der Godesberger Innenstadt geräumt sein. Und die beiden wissen, wie viel Zeit sie brauchen, sie kommen seit 15 Jahren regelmäßig zum Sonntagsflohmarkt. „Für uns ist das der beste.“ Mit dem Umsatz am Samstag waren sie zufrieden.

Dieses Bild bot sich abends in der ganzen Innenstadt: Es herrschte eine gelassene Stimmung, aber noch bevor die Laternen angingen und die Marktstände mit ihren Antiquitäten, Schaukelpferden, Malereien, Klamotten und all dem anderen Trödel in ein gemütliches Licht hätten tauchen können, wurde schon wieder abgebaut. „Bad Godesberg spätabends ist nix“, meinte denn auch Uwe Kirchner, der mit seiner Frau Petra vor den Bad Godesberger Kammerspielen stand – ihr Stammplatz beim Sonntagsflohmarkt seit fast 25 Jahren. „Man sollte besser früher anfangen und bis 20 Uhr machen.“ Aber grundsätzlich seien sie zufrieden. „Wir sind nicht mit großen Erwartungen hergekommen.“

Der Verein Bad Godesberg Stadtmarketing wollte mal etwas Neues ausprobieren, um die Innenstadt zu beleben. Der zweite Vorsitzende, Rüdiger Brauer, der wieder den Wurst- und Crêpes-Stand betrieb, hatte nichts zu beanstanden: „Ein lauer Sommerabend, es ist trocken geblieben, es war eine familiäre und entspannte Atmosphäre.“ Ganz so wie gewünscht.

Früher anfangen, etwa schon mittags, das sei „schwierig wegen der Geschäftsleute“, sagte Brauer. Man könne aber überlegen, den Nachtflohmarkt zum Beispiel in den Juni zu verlegen, wenn es abends noch länger hell sei. Aber zunächst werde Stadtmarketing überlegen, ob dieser Flohmarkt überhaupt wiederholt werden soll.

Einen besonderen Erfolg gab es zu verbuchen: „Es wurde ein Dieb dingfest gemacht, der im großen Stil geklaut hat.“ Man habe diese Person schon länger in Verdacht gehabt, jetzt habe man sie erwischen können.

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