Godesburg in Bad Godesberg Der Wildwuchs wird eingedämmt

BAD GODESBERG · Als unverkennbares Wahrzeichen thront sie über den Dächern der Stadt – die Godesburg. Doch nicht alle sind damit zufrieden, wie das Bad Godesberger Symbol und seine unmittelbare Umgebung sich derzeit präsentieren. Grund dafür sind unter anderem wild wuchernde Büsche, die die historischen Sichtachsen versperren.

Ob der Zustand der Aussichtspunkte und der starke Efeubewuchs auf fast der gesamten Burganlage mit dem Denkmalschutz vereinbar sind, wollte die Bad Godesberger FDP mit Blick auf die nächste Sitzung der Bezirksvertretung wissen. Bei einer ersten Bestandsaufnahme, bei der auch Stadtkonservator Franz Josef Talbot dabei war, sei bisher lediglich festgelegt worden, dass weitere Schritte unternommen werden sollen, hieß es vom städtischen Presseamt. Es stehe aber noch nicht fest, welche Maßnahmen genau ergriffen werden. Auch ein Starttermin wurde noch nicht festgelegt, frühestens im November oder Dezember soll es laut Presseamt losgehen.

Wie es mit dem Efeu weitergeht, ob dieses auch zurückgeschnitten wird, soll schließlich ein weiteres Gutachten entscheiden. Denn: Es sei richtig, dass Efeu Gemäuer schädigen könne. „Zurzeit liegen der Denkmalbehörde jedoch keine Erkenntnisse zum Zustand der Mauerflächen vor, die mit Efeu bedeckt sind“, heißt es von der Stadt. Und ohne eine weitergehende Untersuchung des Mauerzustandes sei es nicht sinnvoll, das Efeu großflächig zu entfernen. „Es muss jedoch sichergestellt werden, dass die Efeuranken nicht in die Dachkonstruktion oder in die Mauernischen eindringen.“

Ist der Mobilfunkmast mit dem Denkmalschutz vereinbar?

Ein weiterer Aspekt treibt die Liberalen um: Auf der Burg wurde Ende der 90er Jahre ein Mobilfunkmast installiert. Ob dieser mit dem Denkmalschutz vereinbar sei?, wollen sie wissen. Das Wahrzeichen sei im Dezember 2001 in die städtische Denkmalliste eingetragen worden, so die Verwaltung. Zu diesem Zeitpunkt „befand sich bereits ein Funkmast auf dem Hoteltrakt der Burg“. Die Anlage sei zwar 2002 erneuert worden, da sie aber Bestandsschutz genoss, „wurden von der Denkmalbehörde keine Bedenken geltend gemacht“.

Darüber hinaus kam in der Vergangenheit die Idee auf, eine Photovoltaikanlage auf der Burg zu installieren. Die Verwaltung solle mit der Denkmalschutzbehörde und dem Architekten des Umbaus der Godesburg, Gottfried Böhm, klären, ob dies möglich sei.

Die Antwort liegt nun vor: Nicht nur die Untere Denkmalbehörde sehe das Vorhaben als problematisch an, sondern auch der Architekt. Dieser habe mitgeteilt, „urheberrechtliche Bedenken gegen die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf Teilen der Flachdächer der Godesburg zu hegen“. Somit stimme er dem Vorschlag nicht zu.

Der Turm der Burg ist nach wie vor gesperrt. Denn noch immer lebt der Staat Wespen dort, der sich Anfang August bemerkbar gemacht hatte. Wie berichtet, dürfen die Tierchen bleiben.

Die Bezirksvertretung tagt am Mittwoch, 5. Oktober, ab 17 Uhr in der Stadthalle, Koblenzer Straße.

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