Künstler-Duo Rose & Georgi Deutschunterricht mal anders

PENNENFELD · Warum wird ein Ochse zu einer Löwenhochzeit eingeladen? Das fragte das Berliner Künstler-Duo Rose & Georgi Schülerinnen und Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG) während ihres literarisch-musikalischen Programms am gestrigen Mittwoch.

 Und die Moral von der Geschicht'? Gemeinsam mit Detlev Rose diskutieren Schüler in der Aula des KAG darüber, was Fabeln Menschen lehren können.

Und die Moral von der Geschicht'? Gemeinsam mit Detlev Rose diskutieren Schüler in der Aula des KAG darüber, was Fabeln Menschen lehren können.

Foto: Ronald Friese

Fünftklässlerin Sarah antwortete, der Ochse habe eine selbstgebastelte Vase als Hochzeitsgeschenk mitgebracht und die Gäste so Bescheidenheit gelehrt.

Paul aus der sechsten Klasse hat eine andere Antwort: "Damit der Ochse für die Löwenhochzeit gebraten wird." Staunen bei den 300 Kindern in der voll besetzten Aula des KAG, doch Rose & Georgi bestätigen, dass die Fabel mit dem Ochsen als Festmahl endet. Deutschlehrer Jens Jahre ist mit den improvisierten Antworten seiner Schüler trotzdem zufrieden: "Sarah hat ihre Geschichte schön erzählt, Paul kam ohne Umschweife zur Pointe."

Detlev Rose und Christian Georgi präsentierten am KAG Deutschunterricht "der etwas anderen Art": Fabelgeschichten, begleitet von Live-Musik und kurzen Gesprächen. Ein Konzept, das von den Künstlern extra für Schüler der fünften und sechsten Klasse entwickelt wurde. Mithören und staunen durften gestern aber auch Viertklässler der Robert-Koch-Schule und der Lyngsbergschule.

"Sogar wir Lehrer nehmen neue Ideen für unseren Unterricht mit," sagt Deutschlehrer Jahre. Fabeln seien dazu da, "den Erwachsenen einen Denkzettel zu verpassen", erläuterte Rose. Doch nicht immer sei ihre Moral sofort erkennbar, waren sich der Künstler und das junge Publikum einig. Und: Nicht jeder wolle hören, dass er sein Verhalten ändern müsse. Deshalb würden in Fabeln Tiere anstelle von Menschen sprechen, um sie zu einem besseren Verhalten anzuregen, so Rose. Das mache Fabeln aber auch heute noch aktuell.

Dazu gab Rose den Schülern einen Tipp: Eine Fabel ausdrucken, auf der Rückseite aufschreiben, was sie einem bedeutet und nach Jahren wieder lesen. "Dann hat sich nicht nur eure Handschrift verändert. Ihr nehmt mit den Jahren immer etwas Neues aus der Fabel mit", erklärte Rose.

Rose & Georgi sind seit Jahren mit verschiedenen Literaturprogrammen an Schulen unterwegs. Im Anschluss stellten sie Schülern der Oberstufe des KAG ihre Heinrich-Heine-Revue "Ich bin ein deutscher Dichter" vor.

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