Der tödlicher Angriff auf Niklas P. Die Ereignisse der Tatnacht

Bad Godesberg · Niklas Pöhler war mit Freunden auf dem Rückweg von Rhein in Flammen als er in Bad Godesberg von einer Gruppe junger Männer angesprochen wurde. Zeugen beobachten daraufhin, wie brutal Niklas P. angegriffen wird. "Eine neue Dimension der Brutalität", wird es Bürgermeisterin Stein-Lücke später nennen. Das hat sich laut Polizei in der Tatnach ereignet.

Niklas Pöhler war mit drei Freunden – einem Jungen und zwei Mädchen – in der Nacht zum 7. Mai um 0.20 Uhr auf dem Heimweg von einer Abendveranstaltung, als er am Rondell Rheinallee, Ecke Rüngsdorfer Straße in Bad Godesberg laut Oberstaatsanwalt Robin Faßbender auf eine Gruppe von "drei plus x Männern" trifft.

Im Vorbeigehen kommt es zu verbalen Provokationen. Was genau gesagt wird, welche Worte fallen – dazu wollen die Ermittler aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen.

Im Anschluss will Niklas die Gruppe zur Rede stellen. Daraufhin geht einer der Männer auf den 17-Jährigen zu, will ihn angreifen. Niklas' Freund und eine Freundin gehen dazwischen, es kommt zum Handgemenge zwischen den vieren. Unter anderem schlägt der junge Mann seine Opfer mit der flachen Hand ins Gesicht.

Schließlich eskaliert die Situation. Einer der anderen Männer aus der Gruppe - der 20-jährige Walid S. - mischt sich ein und versetzt Niklas laut Staatsanwaltschaft einen heftigen Schlag gegen die Schläfe. Der 17-Jährige geht bewusstlos zu Boden.

Kurz darauf kehrt ein anderer Mann aus der Gruppe noch einmal zurück und führt dem regungslos am Boden liegenden Niklas mit nur einem heftigen Tritt gegen den Kopf massive Verletzungen zu. Dann flüchtet die Männergruppe.

Ein alarmierter Notarzt muss den Jugendlichen aus Bad Breisig noch am Tatort reanimieren. Anschließend wird Niklas mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Nach Auskunft der Ärzte befindet er sich in akuter Lebensgefahr. Die Verletzungen sind so stark, dass Niklas nach einer Woche am Freitag (13. Mai) im Krankenhaus verstirbt.

Niklas' Freunde erleiden bei der Attacke leichte Verletzungen. Sie und Angehörige werden nach dem Angriff von einem Notfallseelsorger betreut.

Aufgrund der Gesamtumstände nimmt noch in der Nacht eine Mordkommission der Polizei Bonn unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Franz Wirges in enger Abstimmung mit Staatsanwalt Florian Geßler die Ermittlungen auf.

Noch in der Nacht werden Zeugen vernommen. Rund 100 Spuren werden angelegt. Über einhundert Hinweise erhalten die Beamten aus der Bevölkerung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort