Star-Wars-Vorpremiere in Bad Godesberg Die ersten Zuschauer bei den letzten Jedi

Bad Godesberg · Der Start des neuen Films lockt zu später Stunde viele Fans ins Kinopolis, und so mancher von ihnen ist verkleidet. Laserschwerter und Regenschirme sind im Saal verboten. Am Ende ist die Resonanz gut.

 Verkleidet als Manderlorianer besuchte Yannik Sandvoß die Star-Wars-Premiere.

Verkleidet als Manderlorianer besuchte Yannik Sandvoß die Star-Wars-Premiere.

Foto: Elena Kuss

Es sind die ersten Zuschauer, die sich am späten Mittwochabend dem „letzten Jedi“ zuwenden. Denn eigentlich startet der achte Teil der Star Wars Saga erst am Donnerstag in den Kinos. Doch eingefleischte Fans sind natürlich bestens darüber informiert, in welchem Haus es eine der raren Sonderaufführungen gibt. Zum Beispiel im Kinopolis, wo sich um 23.59 Uhr die zum Teil kreativ verkleidete Fangemeinde eingestellt hat. Wahlweise gibt es den Film in 3D oder im Originalton.

Schon eine Stunde vor Filmbeginn stehen Thomas und Fabian Dingel in der Eingangshalle des Kinopolis in Bad Godesberg, um ein Foto mit Darth Vader und Co. zu machen. Thomas Radtke, Darsteller eines Stomtrooper, gehört dem offiziellen Kostümverein German Garrison an. Die Kostüme der Vereinsmitglieder sind alle filmakkurat, also den Kostümen im Film exakt nachempfunden.

Nur eines fehlt am Mittwochabend in Bad Godesberg: „Alles, was wie eine Waffe aussieht, dürfen wir nicht mehr mitbringen“, berichtet Radtke. Dass sei so, seit Disney die Filmrechte an Star Wars gekauft habe. „Es ist schon ärgerlich. Die Waffen gehören ja zum Kostüm“, findet Stefan Mager, kostümiert als Tie Pilot. „Es heißt ja schließlich nicht „Frieden im All“, sondern „Krieg der Sterne“, sagt Radtke verständnislos.

„Es ist einfach nicht zu erkennen, ob es eine echte Schusswaffe ist“, rechtfertigt sich hingegen Sicherheitsmitarbeiter Faramarz Etminan. Die Kostümwaffen seien zum Teil von echten Gewehren aus dem Zweiten Weltkrieg abgegossen worden, was eine Unterscheidung fast unmöglich mache. „Aber auch die Laserschwerter und Regenschirme müssen abgegeben werden, bevor die Besucher in den Saal dürfen“, so Etminan. Dass sei vor allem wichtig, um die Fluchtwege freizuhalten. Thomas Dingel und sein Sohn sind trotz fehlender Waffen zufrieden mit dem Erinnerungsfoto. „Ich bin '69 geboren. Star Wars begleitet mich einfach schon mein ganzes Leben“, sagt Thomas Dingel. Während sich der Vater besonders auf die Geschichte freut, sind es für seinen Sohn Fabian eher die 3D-Effekte und die Kulisse, die ihn zu so später Stunde ins Kino lockten.

Melanie Förster und ihre Freundinnen sind von der neuen Hauptrolle Rey, seit Star Wars 7 gespielt von Daisy Ridley, besonders angetan. „Es war einfach Zeit für so eine Frauenrolle“, findet Förster. Trotzdem glaubt sie nicht, dass dadurch mehr Frauen ins Kino gelockt werden. „Um Star Wars richtig zu verstehen, muss man schon von Anfang an dabei gewesen sein“, denkt Förster.

Während die Schlange zum Kinosaal immer länger wird, marschieren die Mitglieder der „501st Legion“, Teil des Kostümvereins, an den wartenden Besuchern vorbei und scherzen: „Der Film wurde nicht rechtzeitig geliefert, stattdessen wird “Star Trek Beyond„ gezeigt.“ Die Menge reagiert mit Gelächter und Buh-Rufen. „Die Stimmung ist bei Star Wars wirklich immer besonders gut“, sagt Christian Schäfer, Vorführer im Kinopolis Bad Godesberg. Es sei eher selten, dass so viele Verkleidete zu einer Vorstellung kommen. „Es ist schön zu sehen, dass so viele mitten in der Nacht hier sind, um als erster Star Wars 8 gesehen zu haben“, findet Schäfer.

Nach dem zweieinhalbstündigen Film zeigen sich die Fans durchweg begeistert: „Es ist der bisher beste Star-Wars-Film“, findet Marius Markmann. Wie die meisten im Saal hat er alle Teile mehrfach gesehen. „Es war einfach wunderbar“, sagt Thomas Dingle. Und auch sein Sohn Fabian ist von der 3D-Technik und dem neuen Soundsystem Atmos vollkommen überzeugt.

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