Editorial Die GA-Serie "Godesberger Gegensätze"

Bad Godesberg · Die Lokalredaktion beleuchtet bis zum 13. Oktober "Godesberger Gegensätze", so der Titel unserer neuen Serie. Denn wir stellen immer wieder fest, dass der Stadtbezirk polarisiert.

Es gibt Godesberger, die seit Ende der Hauptstadtära einen stetigen Niedergang sehen. Stichworte sind Medizintourismus und Islamisierung, Bausünden und Leerstände in der Innenstadt, soziale Probleme und Parallelwelten sowie der Sparkurs der Stadt Bonn, der vor allem Godesberg zu treffen scheint.

Doch es gibt auch die andere Perspektive: In die alten "Beamtensiedlungen" ziehen junge Familien ein. Es gibt ein exzellentes Bildungsangebot, viele Initiativen aus Kultur und Sport und eine aktive Flüchtlingshilfe. Auch der Bauboom hält an: In Bad Godesberg entstehen Luxuswohnungen, in viele ehemalige Residenzen und Botschaften sind Unternehmen und Privatleute eingezogen.

Wir werden in unserer Serie diese Gegensätze analysieren und dabei auch viele Bürger hören. Außerdem lassen wir Gastautoren zu Wort kommen, die in Bad Godesberg leben und einen eigenen Blickwinkel haben.

Den Auftakt heute haben wir unter das Thema "Ansichtssachen" gestellt und lassen Godesberger zu Wort kommen, die wir in der Redaktion oder bei einer Straßenumfrage getroffen haben. Es war nicht leicht, Menschen zu finden, die die kritischen Themen offen ansprechen. Viele hatten eine Meinung über den Zustand des Stadtbezirks, wollten damit aber nicht in die Zeitung. "Das darf man nicht sagen" oder "Da steht man gleich in der rechten Ecke" war besonders mit Blick auf den Medizintourismus zu hören.

Mit dieser Serie möchten wir auch dazu anregen, offen über die Zukunft Bad Godesbergs zu sprechen, Probleme zu benennen und anzupacken.

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