40 Jahre Jodesberger Junge Die Hausband von Bad Godesberg

Bad Godesberg · Mit einem Konzert und einer neuen CD feiern die Musiker runden Geburtstag. Angefangen hat alles mit einem Geburtstagsständchen.

 Die Jodesberger Junge: (von links) Bassist Patrick Damm, Schlagzeuger Matthias van Eikelen, Gitarrist Jürgen Schlotterbeck, Gitarrist Christian "Murphy" Mörsdorf, Crew-Chef Patrick Junge und Sänger Toni Schlotterbeck. Auf dem Bild fehlt Keyboarder Oli Rausch.

Die Jodesberger Junge: (von links) Bassist Patrick Damm, Schlagzeuger Matthias van Eikelen, Gitarrist Jürgen Schlotterbeck, Gitarrist Christian "Murphy" Mörsdorf, Crew-Chef Patrick Junge und Sänger Toni Schlotterbeck. Auf dem Bild fehlt Keyboarder Oli Rausch.

Foto: Roland Kohls

Es gibt Versprechen, die sollte man sich gut überlegen. Als Toni Schlotterbeck mit den Jodesberger Junge 1976 erstmals beim Junggesellenverein Schweinheim in der Waldburg auftrat, hatte er dem Vorsitzenden versprochen, jedes Jahr für „'n Appel und 'n Ei“ wiederzukommen. „Wir konnten ja nicht ahnen, dass es mal 40 Jahre werden“, sagt Schlotterbeck rückblickend – mit einem Schmunzeln.

So kommt der Verein alljährlich in den Genuss eines sehr günstigen Auftritts, die Junge erhalten zusätzlich Äpfel und Eier. Den runden Geburtstag nimmt die Mundartband zum Anlass, am Samstag, 22. Oktober, ab 20 Uhr ein großes Konzert in der Bad Godesberger Stadthalle zu geben. „Unserem Gürzenich“, wie Schlotterbeck betont.

Gemeinsam mit seinem Bruder Rolf und Freund Rudolf „Krutti“ Bous hatte er die Band 1976 gegründet. „Rudi und ich haben schon bei den Pfadfindern am Lagerfeuer gesungen“, erzählt der gebürtige Friesdorfer. Von da aus ging es sozusagen direkt ins Wohnzimmer des früheren Stadtsoldaten-Kommandanten Horst Effelsberg, für ein Geburtstagsständchen. „Dort war auch der damalige Festausschuss-Präsident Fred Friedmeyer, der uns sogleich zum Vorsingen eingeladen hat“, erinnert sich Sänger Toni Schlotterbeck. Seitdem sind sie quasi die Hausband des Stadtbezirks.

Aber auch im Umland machten sich die drei einen Namen. „Bis in die 90er hinein haben wir nahezu überall gespielt“, so der 61-Jährige. Im Terminkalender standen 150 bis 200 Aufritte pro Jahr. „Wir haben nicht nur gute Musik gemacht, man konnte sich uns auch leisten“, meint der Sänger. Zwischen 90 und 150 D-Mark mussten die Vereine zahlen.

Der erste Einschnitt kam, als die Zahl der Bandmitglieder wuchs. „Wir hatten mehr Leute und einen eigenen Bus, so dass wir die Preise erhöhen mussten.“ Die Buchungen gingen auf 90 zurück, auch weil immer mehr Karnevalsbands auf die Bühnen drängten „und uns die Aufträge wegnahmen“, so Schlotterbeck. „Wir haben dann Vorstellabende besucht und sind mehr ins Umland gefahren.“ Dazu zählen auch heute noch Holland und Belgien, Aachen und Koblenz.

Beim Sessionsauftakt auf dem Kölner Heumarkt spielten sie in den vergangenen drei Jahren jeweils vor 25 000 Jecken. Warum also klappt es heute im Großraum Bonn nicht mit Verpflichtungen? „Weil nur noch Namen wie Höhner oder Brings ziehen“, klagt Schlotterbeck, der sich wünscht, dass sich die Godesberger und Bonner Programmverantwortlichen mehr auf eigene Bands besinnen.

In den Stücken steckt viel Heimatgefühl, manchmal sicher etwas Pathos, aber es ist alles hausgemacht. „Handarbeitsmusik“ nennt Schlotterbeck das. Rund 400 Stücke umfasst das Repertoire, früher schrieb Mama Schlotterbeck die Texte, heute vor allem Sohn Toni.

Er ist der einzige, der von der ursprünglichen Besetzung übrig geblieben ist, übernahm nach dem Schlaganfall von Bruder und Original Rolf die Rolle des Frontmanns. Weitere Mitglieder sind Schlagzeuger Matthias van Eikelen, Bassist Patrick Damm, Gitarrist Christian „Murphy“ Mörsdorf, Gitarrist Jürgen Schlotterbeck und Keyboarder Oliver Rausch.

Sie alle waren fleißig und haben neue Lieder für eine CD eingespielt, die 2017 Jahr erscheinen soll. Einen Titel gibt es noch nicht, verraten werden kann aber schon: Es wird eine Neuauflage des Klassikers „Ons Heimat es Bad Godesberg“ geben. Und erste Kostproben beim Geburtstagskonzert.

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