Nachruf auf Godesberger Künstler Die Kunst war Heinz Feuerborns Lebenselixier

Muffendorf · Der Bad Godesberger Künstlers Heinz Feuerborn ist am vergangenen Samstag unerwartet im Alter von 88 Jahren gestorben. Im Stadtbezirk trifft man immer wieder auf seine Kunst.

 Godesberg Bildhauer und Maler Heinz Feuerborn.

Godesberg Bildhauer und Maler Heinz Feuerborn.

Foto: Ronald Friese

In Bad Godesberg begegnet man seinen Werken auf Schritt und Tritt – Brunnen, Plastiken, und auch der Malerei hatte sich Heinz Feuerborn verschrieben. Der Muffendorfer ist am vergangenen Samstag unerwartet im Alter von 88 Jahren gestorben. „Er ist friedlich eingeschlafen – für die Hinterbliebenen ein Trost“, sagt sein Neffe Peter Feuerborn. Sein letztes Bild habe er noch fertiggestellt, die Familie überlege, es bei der Trauerfeier zu zeigen.

Als Jugendlicher sei er ein Hitzkopf gewesen, hatte Heinz Feuerborn im vergangenen Dezember bei der Ausstellung seines Lebenswerks gesagt. „Nur beim Malen, da wurde ich ruhig. Dann konnte ich nächtelang vor der Leinwand sitzen.“ Mehr als 265 Bilder hat er gemalt. Nicht zu arbeiten, kam für ihn nicht in Frage. Schließlich sei die Kunst sein Lebenselixier, pflegte er zu sagen. Als 13-Jähriger modellierte er Flugzeuge aus Holz, seine Begeisterung dafür und auch die Malerei wuchs stetig. Nachdem er die Volksschule in Hemer besucht und eine Maurerlehre in Iserlohn absolviert hatte, folgten eine Bauzeichnerausbildung und der Besuch der Ingenieurschule Hagen.

"Er war ein Idealist"

Dann kam der Sport hinzu: Er studierte an der Deutschen Sporthochschule in Köln, 1955 machte er sein Diplom als Lehrer. Seine Frau Margreth heiratete er 1960, sie starb vor zehn Jahren. Feuerborn liebte den Zehnkampf: 1954 wurde er Westdeutscher Meister und hielt den deutschen Hochschulrekord. 1957 kam er als Sportlehrer ans Beethoven-Gymnasium, unterrichte dort später bis 1993 auch Kunst. Es verwundert also kaum, dass sich unter den Motiven seiner Bilder und seinen 63 plastischen Arbeiten auch Sportler befinden. Bis vor fünf Jahren war Feuerborn Leichtathletiktrainer beim LAV Bad Godesberg.

Was ihn im Leben bewegte, findet sich in seinen Werken wieder: Als Tierliebhaber fertigte er eine Figur seiner Boxerhunde an. Mit dem Tod seines jüngeren Bruders beschäftigte sich der gläubige Katholik im Gemälde „Traurige Maske“. Am Muffendorfer Remi-Baert-Platz stößt man auf seine Bronzeplastik „Spielende Kinder“ (1993). In der Alten Bahnhofstraße steht die Brunnenfigur „Jugend als Bewahrer der Welt“ (2002) – ein Sinnbild für ein friedvolles Miteinander. „Sein Credo war nicht, mit der Kunst Geld zu verdienen. Er war Idealist“, so sein Neffe.

Die Exequien werden gehalten am Donnerstag, 6. September, ab 9.30 Uhr in Sankt Martin, Klosterbergstraße. Danach ist die Beerdigung auf dem Friedhof an der Martinstraße.

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