Die "Rheinauer Gärten" wachsen wieder

In dem neuen Plittersdorfer Wohnviertel sollen auch ein Discounter, Fachgeschäfte und Praxen eingerichtet werden.

Plittersdorf. Bekanntlich herrscht in gärtnerischer Hinsicht zurzeit eher die Zeit des Erntens als des Pflanzens. In den "Rheinauer Gärten", dem großflächigen Baugelände zwischen Kennedyallee, Donatus- und Kolberger Straße ist am Donnerstag dennoch eine recht stattliche "Frucht" ausgesät worden.

Mit dem ersten Spatenstich brachten Markus Schwerdtner und Martin Hunger von der Bouwfonds Immobilienentwicklung GmbH gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann den Bau von weiteren Wohnhäusern auf den Weg.

Bis Ende 2014 sollen auf dem Areal 151 Wohneinheiten entstehen, darunter Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften, Eigentums- sowie Mietwohnungen; einberechnet sind dabei auch jene Einfamilienhäuser, welche die Baufläche bereits seit einiger Zeit umsäumen.

Der Spaten"Erster Spatenstich - 15.Februar 1951 - Wohnungsbauprojekt der HICOG - Bad Godesberg" lautet die Gravour auf dem Spaten, den Annette Schwolen-Flümann am Donnerstag mitbrachte.

Das Werkzeug war seinerzeit ein Geschenk des Hohen Kommissars der USA für Deutschland an die Stadt Bad Godesberg, als in Plittersdorf nach zähem Ringen der Grundstein für "Klein-Amerika" gelegt wurde.

Als Niederlassungsleiter bekräftigte Schwerdtner am Donnerstag auch die Pläne, entlang der Kennedyallee eine Ladenzeile zu schaffen, an der neben einer Aldi-Filiale auch Fachgeschäfte wie ein Bäcker, ein Metzger, ein Zeitschriftengeschäft oder eine Apotheke die Nahversorgung der Bewohner gewährleisten sollen. "Neben den Verkaufsflächen ist auch die Vermietung an Arztpraxen denkbar", sagte Schwerdtner.

Durchweg positiv äußerte sich zu den Plänen beim Ortstermin die Bezirksbürgermeisterin: "Mit dem Bau wird die enorme Nachfrage bedient, die wir auf dem Immobilienmarkt in Bad Godesberg verspüren. Ich bin froh, dass es nun weitergeht und die Pläne auch nach dem Investorenwechsel beibehalten werden", sagte Annette Schwolen-Flümann.

Zwischenzeitlich hatte die Sorge um sich gegriffen, dass die "Rheinauer Gärten" über den bestehenden ersten Bauabschnitt hinaus bis auf weiteres brach liegen bleiben. "Nein, es geht definitiv weiter", bekräftigte Markus Schwerdtner den Willen zur Vollendung des 40-Millionen-Euro-Projekts.

Der Weiterbau war mit dem Verkauf der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) als ursprünglicher Bauherrin zum Erliegen gekommen. Anfang 2011 schließlich übernahm die Bouwfonds das Projekt. Für ein historisches Schmankerl sorgte Schwolen-Flümann: Sie hatte als Handwerkszeug einen Spaten in Miniaturformat mitgebracht, der engen Bezug zu den Ursprüngen der amerikanischen Siedlung aufweist.

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