Villenstreife in Bad Godesberg Die Streife soll ausgebaut werden

BAD GODESBERG · Viele Bewohner des Bad Godesberger Villenviertels dürften in den nächsten Tagen einen Flyer im Briefkasten haben: „Machen Sie mit!“, steht darauf zu lesen. Und: „Die Villenstreife wird erweitert.“ Hintergrund ist: Die privaten Organisatoren der Villenstreife, die es seit Mitte 2014 gibt, suchen neue Mitstreiter.

Dabei geht es weniger darum, die Streife räumlich auszuweiten, erklären Burkhard und Friederike Sträter, die zu den Mitinitiatoren gehören. Bislang überwacht die Villenstreife das Gebiet zwischen Wurzerstraße und Tannenallee sowie zwischen Bahnlinie und Rhein. „Vielmehr soll die tägliche Taktung erhöht werden“, so Burkhard Sträter. Und das lasse sich nur finanzieren, wenn mehr Auftraggeber bei der Villenstreife mitmachen würden.

Potenzielle Straftäter, vor allem Einbrecher, abschrecken und deren Bewegungsspielräume einengen – das Konzept der Villenstreife ist aus Sicht der Organisatoren bislang aufgegangen. Etwa 75 private Auftraggeber machen Gebrauch von dem Angebot und ermöglichen so eine mehrfache, tägliche Bestreifung des Villenviertels durch die private Sicherheitsfirma von Timo Hähnlein.

Der ist auch für die Ausführung der Bad Godesberger „City Streife“ verantwortlich, die von den dortigen Geschäftsleuten finanziert wird. Bei der Villenstreife kann jeder Hauseigentümer bei entsprechender Bezahlung bestimmte Scan-Punkte an seinem Haus, die mit einem Barcode versehen sind, von dem Wachtdienst kontrollieren lassen.

So können die Wachleute etwa prüfen, ob eine Garage verschlossen oder eine Hintertür abgesperrt ist. Anschließend bekommt der Eigentümer eine Mail, die eine Art Protokoll enthält, ob alles in Ordnung war, erklärt Klaus Schröder. Dessen Bad Godesberger Firma, die auf Bewirtschaftungsprozesse von Immobilien spezialisiert ist, hat das technische Know-how für das Benachrichtigungssystem zur Verfügung gestellt.

Überprüfbarkeit der Streifenfahrten

Allerdings nicht aus wirtschaftlichen Gründen, wie er klarstellt: „Wir verdienen damit kein Geld“, so Schröder. Trotzdem gewährleistet seine Technik mittels Scanpunkten sowie GPS-Verfolgung eine Überprüfbarkeit der Streifenfahrten. Dass sorge nicht nur für ein Sicherheitsgefühl bei den Eigentümern, so Schröder. Sondern er sagt auch: „Die Straftaten sind seit Einführung der Citystreife zurückgegangen. Ein versuchter und ein vollendeter Einbruch – das war es.“

Großen Wert legt das Ehepaar Sträter auch auf den Hinweis, dass man die Villenstreife weiterhin nicht als Konkurrenz zur Polizei verstehe. Vielmehr sei das Ganze eine „positive Bürgerinitiative in enger Kooperation mit der Polizei“, so Burkhard Sträter: „Wir wollen deren Arbeit gerade in der jetzigen Zeit unterstützen, wo sie besonders gefordert ist.“ Zudem sei klar, dass die Mitarbeiter der Wachfirma während ihrer Streife alles Verdächtige der Leitstelle melden würden.

"Ab 50 Euro kann man mitmachen"

Insofern würden auch andere Bewohner des Viertels, die den Dienst nicht bezahlen, profitieren. Auch sei die Streife keineswegs ein Service allein für Wohlhabende, ergänzt Friederike Sträter: „Ab 50 Euro kann man bei der Villenstreife mitmachen, das ist vergleichsweise erschwinglich.“ Auf rund 25 neue Mistreiter hoffen die Sträters nun, um die tägliche Taktzahl der Streifen „und damit auch das Sicherheitsgefühl für alle Bewohner in dem Viertel“ erhöhen zu können.

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