Fest der Generationen Bad Godesberg Diskutanten beklagen die Schwierigkeit Freiwillige zu finden

BAD GODESBERG · "Teilen bringt Freude", sagte Walter Omsels, Vorsitzender des Ortsausschusses Mehlem, bei der Podiumsdiskussion zum ehrenamtlichen Engagement im Stadtbezirk beim Fest der Generationen auf dem Theaterplatz: Wer sich engagiere, teile seine Zeit und seine Fähigkeiten mit der Gesellschaft.

 Einige interessierte Bad Godesberger kamen zum Fest der Generationen

Einige interessierte Bad Godesberger kamen zum Fest der Generationen

Foto: Ronald Friese

Anderen zu helfen, sei auch immer ein Gewinn für einen selbst, meinte sein Kollege vom Friesdorfer Ortsausschuss, Alfred Giersberg. Deshalb, war Barbara Engel Kinast von der Initiative "Wir für Sie!" (siehe Infokasten) überzeugt, müsse man den Menschen vermitteln, "dass Lebensqualität sich über Hilfsbereitschaft definiert".

Die drei sprachen gestern mit Rosemarie Schrottka, Beiratssprecherin Bad Godesberger Stadtmarketing, und Hassan-Dirk Yücelli, Bereichsleiter des Deutschen Roten Kreuzes, über ehrenamtliches Engagement.

Das werde in Bonn im Dschungel der Genehmigungsverfahren immer schwieriger, meinte Giersberg. "Uns fehlt der ernsthafte Wille von Seiten der Stadt, das Ehrenamt zu unterstützen." Dieses sei ein Schatz, den die Stadt nicht verlieren sollte.

Ein weiterer Punkt sei, dass der Nachwuchs fehle. "Wir finden niemanden, der das 25 Jahre lang macht", so Giersberg. Man müsse vermitteln, dass so etwas Spaß macht, meinte Omsels. Eine konstante Vereinsführung sei wichtig, sagte Yücelli. Er könne sich derweil über Nachwuchs beim DRK in Bad Godesberg nicht beklagen.

Mund-zu-Mund-Propaganda sei genauso wichtig wie Flyer, sagte Engel Kinast. Alle waren sich einig: Je mehr Ehrenamtliche es gibt, desto besser funktioniert die Gesellschaft im Stadtbezirk. "Alles aus Liebe zu Bad Godesberg", brachte es Schrottka auf den Punkt.

Am Stand des Generationennetzwerkes, das das Fest organisiert hatte, hatte man schon Helfer gewinnen können: "Wir suchten einen Übungsleiter für eine interkulturelle Gruppe", sagte Hergard Nowak von der Offenen Tür Dürenstraße. "Und heute haben sich drei Leute dafür gemeldet."

Dem Netzwerk, dem diverse Vereine, Einrichtungen und Träger angeschlossen sind, sei besonders wichtig zu vermitteln, dass man auch als einzelner Bürger etwas tun kann, so Nowak.

Auf dem Platz präsentierten sich noch weitere Vereine und Gruppen, darunter die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Johannes-Gutenberg-Schule. Dort wurden zum Beispiel Holzbauwerke, Untersetzer und ein Kochbuch verkauft, die die Schülerfirma der Einrichtung hergestellt hatte.

Jugendliche, deren Hauptschulabschluss gefährdet ist, lernen dort handwerkliche Tätigkeiten, den Umgang mit Computern, Texte formulieren und mehr für ein späteres Berufsleben.

Auch der Verein "Hilfe für bedürftige Kinder in Indien", der derzeit 45 jungen Menschen in Indien den Schulbesuch ermöglicht, die Johanniter-Unfallhilfe, der Verein Mädchenhaus Bonn und andere stellten sich und ihre ehrenamtliche Arbeit vor.

Auf der Bühne gab es ein buntes Musik-, Tanz- und Zirkusprogramm.

"Wir für Sie!"

Die Beratungskooperation für Ärzte und ihre Patienten wurde 2011 von Barbara Engel Kinast ins Leben gerufen. Sie geht von dem Umstand aus, dass Menschen oft auch mit Problemen zu einem Arzt kommen, die dieser eigentlich nicht lösen kann. "Wir für Sie!" bietet Medizinern, die zu diesem Netzwerk gehören, Beratung und Vorträge an, die diese im Bedarfsfall an ihre Patienten weitergeben können. Ziel ist, "den Patienten Lebensbalance zu verschaffen". Weitere Informationen im Internet auf www.wfs-engelkinast.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort