Elisabeth-Selbert-Gesamtschule Dorothee Seifert neue Schulleiterin in Bad Godesberg

BAD GODESBERG · Dorothee Seifert folgt Andrea Frings und leitet die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule. Zwei Jahrzehnte ihres Berufslebens hat sie in der Privatwirtschaft verbracht.

 Dorothee Seifert, neue Schulleiterin der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule Erläuterung von ham: Namensgeberin der Schule Elisabeth Selbert ist eine Frauenrechtlerin und "Mutter des Grundgesetzes"

Dorothee Seifert, neue Schulleiterin der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule Erläuterung von ham: Namensgeberin der Schule Elisabeth Selbert ist eine Frauenrechtlerin und "Mutter des Grundgesetzes"

Foto: Benjamin Westhoff

„Die Neue“ an der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule sucht dieser Tage vor allem das Gespräch. „Ich bin erst wenige Tage vor Ort, möchte mir zunächst ein Bild machen und dann mit Eltern, Schülern und Kollegen zusammen schauen, wohin die gemeinsame Reise in den nächsten Jahren gehen soll“, erklärt Dorothee Seifert als frisch gebackene Schulleiterin an der Bad Godesberger Gesamtschule.

Zum Schuljahrsbeginn ist die 60-Jährige auf Andrea Frings gefolgt. Diese war im Juli nach acht Jahren in den Ruhestand verabschiedet worden. Schulamtsleiter Hubert Zelmanski hatte Frings' außerordentliches Engagement gelobt. Für die Schülerschaft war bei der Feier besonders hervorgehoben worden, wie viel Frings für das harmonische Zusammenleben von 1250 Schülern und 130 Lehrern geleistet habe.

„Dem Leitbild unserer Schule fühle ich mich von ganzem Herzen verpflichtet“, betont nun auch die Nachfolgerin Dorothee Seifert. „Wir sind eine Schule der Vielfalt, für Kinder mit unterschiedlichen Begabungen“, erläutert sie. Vielfalt werde an der Einrichtung, die nach einer der „Mütter des Grundgesetzes“ benannt ist, als Bereicherung empfunden. Denn jedes Kind habe ein Talent. Es gehe in der schulischen Arbeit also nicht darum, nach Defiziten zu suchen, sondern Schätze zu finden. „Dabei liegt mir die Weiterentwicklung der Begabtenförderung an unserer Schule besonders am Herzen“, sagt Seifert. Ein weiteres Anliegen sei ihr, die Schule zukunftsfähig aufzustellen. „In enger Zusammenarbeit mit unserem Schulträger möchte ich die Digitalisierung vorantreiben und die Lehrkräfte durch Fortbildung auf den Umgang und die Nutzungsmöglichkeiten der neuen Medien vorbereiten.“

Unterschiede zu Gymnasien sollen erkennbar sein

Wenn man wie die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg in Konkurrenz zu sieben Gymnasien stehe, sei es besonders wichtig, die Vorzüge einer Gesamtschule und besonders dieser Schule aufzuzeigen, führt Seifert aus: Denn man spreche mit dem besonderen Profil für Musik und MINT-Fächer, also etwa Mathematik, Informatik und Naturwissenschaft, ganz unterschiedliche Kinder an. Man biete Formate wie den Klassenrat, Streitschlichtung und soziales Lernen in den unteren Jahrgängen sowie „Jugend debattiert“ in den höheren Klassen. Das alles stärke das Selbstbewusstsein und helfe, eine Gesprächskultur und Toleranz gegenüber Andersdenkenden zu entwickeln. Wettbewerbe auf überregionaler Ebene beispielsweise im Lesen, in Mathematik oder in den Naturwissenschaften spornten leistungsstarke Schüler an, zählt Seifert auf.

Sie stammt aus dem Eifelstädtchen Monschau, ist verheiratet und wohnt in Brühl. Nach ihrem ersten Staatsexamen sei in den 1980er Jahren der Arbeitsmarkt für Lehrer sehr schwierig gewesen, blickt Seifert zurück. Deshalb habe sie das Angebot einer Anstellung in der Firma, in der sie bereits während des Studiums gearbeitet hatte, gerne angenommen. „Ich wollte nur zwei Jahre bleiben“, meint sie lächelnd. Mehr als 20 Jahre, davon zehn als Betriebsleiterin, seien es dann in diesem Unternehmen, das Druckerzeugnisse erstellte, geworden. „In dieser Zeit habe ich sehr viel über Management und den IT-Bereich gelernt. Davon profitiere ich heute noch“, betont Seifert.

Danach habe sie ihren ursprünglichen Berufswunsch, Lehrerin für Naturwissenschaften, Gesellschaftslehre und Mathematik zu werden, umgesetzt, und sei an ihre damalige Wunschschule, die Gesamtschule Köln-Holweide, gewechselt. Da sie gerne wieder in Leitung arbeiten wollte, nahm sie vor vier Jahren erst einmal die Stelle der stellvertretenden Schulleiterin der neu gegründeten Gesamtschule in Rheinbach an. „Und nun ist mein Wunsch mit der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Erfüllung gegangen.“

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