Neujahrsempfang im Deutschen Museum Drohnen-Programmierung im Informatik-Unterricht

Bonn · Das Deutsche Museum Bonn hat beim Neujahrsempfang Projekte vorgestellt, die durch den Förderverein unterstützt wurden. Darunter auch der Informatikunterricht mit Drohnen.

Jakob Bongartz, Informatiklehrer am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium, mit Schülern seiner AG. Sie lernen bei ihm blockbasiertes Programmieren mittels Drohnen.

Foto: Stefan Janos Wagner

Der Förderverein für Bildung und Innovation im Rheinland „WISSENschaf(f)t SPASS“ hatte am Mittwochabend im Deutschen Museum Bonn seinen Neujahrsempfang. Im Mittelpunkt standen Schulen, die Projekte vorstellten, die durch den Förderverein unterstützt wurden. Durch das Programm führte die WDR 2-Moderatorin Steffi Neu.

Am Bad Godesberger Nicolaus-Cusanus-Gymnasium (NCG), an der Alexander-von-Humboldt-Realschule in Siegburg und der Gesamtschule Windeck-Herchen ermöglichte die finanzielle Unterstützung die Umsetzung von MINT-Projekten im Unterricht. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In einer Projektschau zeigten die beteiligten Lehrkräfte mit Schülerinnen und Schülern, was sie umgesetzt hatten.

Jakob Bongartz, Informatiklehrer am NCG, stellte das Projekt "Nachhaltiger Einsatz von Drohnen und Roboterbauteilen im Informatikunterricht“ mit seinen AG-Teilnehmern vor. „Das Ziel ist es, Anwendungen von Programmierungen beizubringen“, erläuterte Bongartz. Interessierten erklärte er das an einem einfachen Beispiel aus der Praxis: „Ein Bauer kann die Drohne nutzen, um zu prüfen, ob irgendwo auf seinen Feldern ein Zaun gerissen ist.“ Das Stichwort: blockbasiertes Programmieren. Der 12-jährige Adam sagt dazu: „Es macht mir Spaß, mit Codeblöcken zu arbeiten.“ Der Junge will Mathematiklehrer werden. Nicht aber etwa eine ganze Schulklasse kommt in den Genuss, mit den kleinen Drohnen zu fliegen. Die AG ist klein. Denn: „Das Drohnenfliegen birgt Chaospotenzial“, so der Lehrer.

Museum verändert sich ständig

Vor großen Plenum sagte Andrea Niehaus, seit 25 Jahren Leiterin der Bonner Zweigstelle des Deutschen Museums an der Ahrstraße: „Das Museum verändert sich ständig.“ Bis zu 100.000 Besucher zählt das Wissenschaftsmuseum Jahr für Jahr. „Hier kann man sich in die Dinge hineinvertiefen. Es ist toll, den Lernprozess mit Leben zu füllen.“ Das Top-Thema des Abends drehte sich um KI. „Künstliche Intelligenz verfolgt uns ein Leben lang. Wir wollen Begeisterung schaffen“, sagte Andreas Münch. Jörg Bienert, der Vorsitzende des Bundesverbandes Künstliche Intelligenz, will das Thema in Deutschland voranbringen. „Sonst hängen uns die Amerikaner ab.“ Fachbegriffe fielen. An die Schüler gerichtet fragte er: „Hat wer von euch schon ChatGPT für die Hausaufgaben genutzt?“ Lachen im Publikum. „Das Thema Hausarbeiten ist tot. Zumindest zur Leistungsbewertung.“ Heutzutage können Programme solche Aufgaben automatisch übernehmen. Dank künstlicher Intelligenz.

Antonio Casellas, der Vorsitzende des Fördervereins, freute sich: „Wir sind hier weit über hundert Personen.“ Das spräche für das Interesse an den vielfältigen wissenschaftlichen Themen. Doch sorge er sich um die künftige Finanzierung. Auf der Tagesordnung stand auch eine Ehrung. Die RTL-Stiftung ermöglichte 2500 Schülern aus von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten Besuche im Deutschen Museum.

Die Lehrkräfte Julia Hähner und Tobias Dykstra, ebenfalls vom NCG, präsentierten das Projekt „TuWaS!“ Schüler berichteten von ihren Erlebnissen mit Mikroskopen. Die zehnjährige Iman erntete Applaus als Steffi Neu ihr ihren Berufswunsch entlockte: „Mein Traum ist es, eines Tages als Herzchirurgin zu arbeiten.“ Die Moderatorin staunte: „Ich bin unheimlich beeindruckt von den Kindern und ihren Vorstellungen.“