Bonn verliert 280 Behördenjobs Ehemaliges Landesvermessungsamt zieht nach Köln

BAD GODESBERG · Lange war es ein Gerücht, nun ist es offiziell: Die Mitarbeiter der Bezirksregierung, deren Abteilung zurzeit noch im ehemaligen Landesvermessungsamt angesiedelt ist, werden aus Bonn abgezogen und demnächst in Köln arbeiten. Das bestätigte die Bezirksregierung auf Anfrage des General-Anzeigers. Betroffen sind 280 Mitarbeiter, die vor einigen Tagen in einer Versammlung über die Pläne informiert wurden.

Nach Angaben einer Sprecherin haben sich NRW-Innenministerium, Bezirksregierung und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), dem das Gebäude gehört, "darauf verständigt, die Bonner Arbeitsplätze am Standort der Stammdienststelle in Köln zu konzentrieren". Die gesamte Abteilung 7 - Zentrale Dienste und Geobasis NRW soll dann im sogenannten Gartentrakt an der Zeughausstraße unterkommen.

Dieser steht zurzeit leer. Allerdings muss er zunächst saniert werden, erklärt die Sprecherin. "Unter Berücksichtigung des voraussichtlichen Umfangs der Sanierungsarbeiten" werde der Umzug von Bad Godesberg nach Köln voraussichtlich 2016 oder 2017 stattfinden.

"Dies ist eine vorsichtige Schätzung", meinte dazu Abteilungsleiter Jürgen Kremers. "Uns war vor allem wichtig, die Mitarbeiter so früh wie möglich zu informieren." Eine konkrete Planung für das Prozedere des Umzugs steht nach Angaben von Kremers noch aus. Wie der BLB mitteilte, handele es sich weiterhin "um ein ungekündigtes Mietverhältnis. Eine Kündigung liegt uns nicht vor", so Sprecher Frank Buch. Als Eigentümer werde man weiterhin dem "Instandhaltungsbedarf nachkommen".

In ihren nächsten Sitzungen werden sich die Bezirksvertretung Bad Godesberg und der Stadtrat mit dem Thema beschäftigen, und zwar auf Betreiben des Bürger Bund Bonn. Dieser wünscht sich, dass die Gremien sich gegen den Umzug aussprechen. Außerdem soll der Oberbürgermeister umgehend Gespräche führen, um "auf ein Verbleiben der Arbeitsplätze des ehemaligen Landesvermessungsamtes in Bad Godesberg zu dringen". Ferner sollten die Kommunalpolitiker die Landtagsabgeordneten auffordern, sich ebenfalls mit Nachdruck für den Verbleib der Arbeitsplätze einzusetzen.

Wie berichtet, hieß es schon 2011, dass das ehemalige Landesvermessungsamt für die in Bonn verbliebenen 280 Mitarbeiter der Bezirksregierung zu groß sei. Damals teilte die Behörde mit, dass man sich nach einer anderen Immobilie umsehe. Zum Zeitpunkt des Umzugs und über die begutachteten Standorte gab es keine genaue Auskunft. Sicher sei aber, dass die Abteilung in Bonn bliebe, hieß es damals. Das hat sich nun geändert.

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