Godesberger Gegensätze Eigentümer und Anlieger sind gefragt

BAD GODESBERG · Das Thema „Aennchenplatz und Villichgasse“ hat längst die Kommunalpolitik auf den Plan gerufen. Bezirksbürgermeisterin und Kommunalpolitiker bewerten die Situation in dem Areal.

Die Passage am Aennchenplatz wirkt ungepflegt.

Die Passage am Aennchenplatz wirkt ungepflegt.

Foto: Benjamin Westhoff

„Wir sollten mit den Eigentümern und Geschäftsleuten daran arbeiten, dass dieses zentrale Eingangstor nach Bad Godesberg sicherer, sauberer und gepflegter wird“, so Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke.

Wichtig seien eine gute Ausleuchtung, häufige Reinigung sowie eine Entlastung der Nachbarschaften von den unkontrollierten Auswüchsen des Medizintourismus. Diese Maßnahmen hält auch Philipp Lerch (CDU) für notwendig. „Der Aennchenplatz ist zu einem seelenlosen, städtebaulich unattraktiven Verkehrsknotenpunkt ohne Aufenthaltsqualität verkommen.“ Die Angebote der Geschäfte und der Gastronomie „im Umfeld lassen, vorsichtig ausgedrückt, zu wünschen übrig“. Auch wenn Stadt und Politik nur begrenzten Einfluss hätten, „müssen alle Möglichkeiten ergriffen werden“.

„Der Bereich um den Aennchenplatz hat sich deutlich zu seinem Nachteil entwickelt“, sagt Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn). Viele Innenstadtbesucher machten einen Bogen um das Viertel, was unter anderem an den dortigen Shisha-Bars, Spielhallen und Wohnungsvermittlern für Medizintouristen liege. „Die Entwicklung muss durch Ansiedlung attraktiver Geschäfte und dem Zurückdrängen der Zweckentfremdung von Wohnraum schnellstens gestoppt werden.“ Den Aennchenplatz könne man „in seiner Gesamtheit kaum erkennen“, meint Hillevi Burmester (SPD). Das Entfernen der Vitrinen könnte ein erster Schritt sein.

„Manche noch verborgene Schönheit des Platzes wird erst zum Vorschein kommen, wenn die, die dort wohnen, arbeiten, ihre Geschäfte oder Eigentum haben, eine gemeinsame Idee für dieses Stück Bad Godesberg entwickeln.“ Wesentlich sei, dass sich die gewalttätigen Auseinandersetzungen aus dem vergangenen Jahr „nicht wiederholt haben – und es auch dabei bleibt“, so Nicole Unterseh (Grüne).

Wichtig sei die verstärkte Präsenz von Polizei und Ordnungsamt, außerdem müsse das Areal in den Plan zur Attraktivierung der Innenstadt einbezogen werden. Das Gebiet präsentiere sich verwahrlost, Aufenthaltsqualität gebe es nicht, es entstehe der Eindruck, dort habe sich organisierte Drogenkriminalität angesiedelt, meint Wolfgang Heedt (FDP). „Die FDP Bad Godesberg sieht es daher als geboten an, mit hoher Dringlichkeit für dieses Quartier einen Sanierungsplan in wirtschaftlicher, städtebaulicher und sicherheitspolitischer Sicht zu erstellen sowie umzusetzen.“

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