Herzenssprechstunde Ein Bücherschrank in Mehlem soll her

MEHLEM · Bürger äußern bei der Veranstaltung des Generationennetzwerks Wünsche und Kritik. Neben einem Bücherschrank fordern sie auch, die Verspätungen der Busse zu reduzieren.

 Einen Bücherschrank wie hier in Duisdorf oder auf dem Klufterplatz in Friesdorf wünschen sich auch die Teilnehmer des Dialogs.

Einen Bücherschrank wie hier in Duisdorf oder auf dem Klufterplatz in Friesdorf wünschen sich auch die Teilnehmer des Dialogs.

Foto: judith nikula

Zahlreiche Bürger hatten sich kurz nach den Sommerferien in die städtische Begegnungsstätte in der Utestraße nach Mehlem aufgemacht. Dort fand die inzwischen sehr beliebte Herzenssprechstunde des Generationennetzwerks statt. Die Teilnehmer wurden von der Leiterin der Einrichtung, Marisa Esposito, begrüßt. Moderatorin Ebba Hagenberg-Miliu führte durch den Abend, bei dem auch Vertreter der Stadt, Institutionen und Politik dabei waren.

Eine Teilnehmerin zeigte sich höchst verärgert über die Verspätung der Buslinien von Mehlem nach Bad Godesberg und zurück: „Die Busse kommen oft nur alle 20 Minuten und dann beide Linien im Abstand von zwei Minuten. Häufig sind die Busse dann durch Schüler so überfüllt, dass wir keinen Platz mehr bekommen.“

Die Beschwerde gab Hagenberg-Miliu sogleich an Ute Schlömer vom Verbesserungsmanagement der Stadtwerke Bonn weiter. Diese verwies zum einen auf den gerade am Vortag umgestellten Fahrplan, der sich vielleicht noch einspielen müsse. Zum anderen aber auf die eigentlich laut Plan verdichtete Taktung von zehn Minuten. Hier schaltete sich auch Helmut Redeker (SPD) ein, der gerade hinsichtlich der Linie 613, die von Mehlem bis nach Duisdorf fährt, auf eine Anfälligkeit für Verspätungen hinwies. Hinsichtlich der überfüllten Busse kündigte Schlömer an, dass zunehmend auf Gelenkbusse umgestellt werde, was aber durch den neuen Fahrplan noch nicht durchgehend der Fall sei.

Als weiteres Thema brachte ein Mehlemer Bürger den Drachensteinpark an der Meckenheimer Straße ins Gespräch. Dieser sollte nach den Kanalbauarbeiten wieder attraktiv gestaltet werden. Was jedoch nicht der Fall sei. Hier stimmten die Vertreter der Politik zu, dass es zwar im vergangenen Jahr einen Ortstermin gegeben habe, das Thema aber dringend noch einmal auf den Tisch kommen müsse.

Mehlemer Spielplätze attraktiver gestalten

Eine Teilnehmerin regte zugleich an, sich auf einem Wege doch mit dem wenig attraktiven Spielplatz im Drachensteinpark zu befassen und diesen im Zuge der Parkumgestaltung zu erneuern. Hierauf wurde der grundsätzliche Wunsch mehrerer Teilnehmer laut, die Spielplätze in Mehlem zu erneuern und attraktiver zu gestalten. Das Anliegen wurde von Michael Vieth, dem Jugendpfleger Godesbergs, notiert und soll in die Spielplatzbedarfsplanung einfließen.

Positive Anregungen der Teilnehmer waren an diesem Nachmittag ebenfalls zu erleben: So äußerte eine Bürgerin den Wunsch, auch in Mehlem einen Bücherschrank aufzustellen, wie er an vielen anderen Stellen in Godesberg schon vorhanden ist und rege genutzt wird. Walter Omsels, Vertreter des Ortsausschuss Mehlem, konnte hier berichten, dass dies in Kürze geschehen wird – ein Bücherschrank in Form einer ausgedienten englischen Telefonzelle sei bereits vorhanden und nun stelle sich lediglich die Frage nach dem Ort.

Eventuell könne die Litfaßsäule auf dem Marktplatz durch den Bücherschrank ersetzt werden. Die grundsätzliche Gestaltung des Marktplatzes sollte später auch noch einmal Thema werden.

Ärger über überfüllte Müllcontainer

Groß war die Entrüstung bei mehreren Teilnehmern über überfüllte Müllcontainer und die Hinterlassenschaften rund um diese. „Wenn die Glas- oder Papiercontainer überfüllt sind, lassen die Leute einfach ihren Müll drum herum stehen. Und dieser wird nicht mitgenommen, wenn die Container geleert werden“, so eine Anwohnerin der Straße Im Frankenkeller.

Eine weitere in diesem Sinne unattraktive Stelle sei vor dem Mehlemer Friedhof zu finden. „Mir ist es regelrecht peinlich, wenn ich Besuch habe und wir zum Grab meines Mannes gehen“, so eine Teilnehmerin. Die Vertreter seitens der Politik und der Bezirksvertretung versprachen, sich darum zu kümmern und bei Bonnorange nachzuhaken. Mit den weiteren Themen – etwa Raser gegenüber der Deutsch-Französischen Schule sowie ein vorerst gestopptes Graffiti-Projekt zu Beethovens 5. Sinfonie – endete die Herzenssprechstunde in Mehlem.

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