Neubaupläne in Bad Godesberg Ein Campus an der Kurfürstenallee

Bad Godesberg · Verantwortliche der Independent Bonn International School vom Heiderhof und des Max-and-Mary-Kindergartens stellen Erweiterungspläne vor. Auch die Musikschule wird in die Überlegungen zu einem internationalen Campus mit einbezogen.

 An der kurfürstlichen Zeile stellen Simone Stein-Lücke (links), Nathalie Thelen-Sattler und Christian Rollmann die Pläne der Bonn International School vor.

An der kurfürstlichen Zeile stellen Simone Stein-Lücke (links), Nathalie Thelen-Sattler und Christian Rollmann die Pläne der Bonn International School vor.

Foto: Friese

Seit Langem wird über die Zukunft der kurfürstlichen Zeile diskutiert. Was mit dem Rathaus geschieht, welche Gebäude verkauft werden oder ob das Kurfürstenbad wieder eröffnet wird, sind Fragen, die nach wie vor aktuell sind. Zumindest auf dem Areal rund um den Max-and-Mary-Kindergarten, die Musikschule und das Hallenbad könnte sich etwas tun – wenn die Politik dem Vorschlag der Kita und der Independent Bonn International School (IBIS) folgt. Diese möchten dort einen Kindergarten-, Schul- und Musikcampus installieren – den KurfürstenCampus.

Im ersten Schritt soll die Baulücke neben dem Kindergarten an der Kurfürstenallee 7, wo früher das Jugendzentrum untergebracht war, geschlossen werden, sagt Nathalie Thelen-Sattler von der IBIS. Und das möglichst schnell. Denn die Schule braucht Platz. Bislang werden an der IBIS auf dem Heiderhof Kinder vom Kitaalter bis zur sechsten Klasse unterrichtet, die dort auch dann bleiben werden, wenn die Campusidee umgesetzt wird. Nun sollen an der Kurfürstenallee die Stufen sieben und acht dazu kommen. „Dafür brauchen wir Räume“, so Thelen-Sattler. In dem geplanten, zweigeschossigen Neubau plus Staffelgeschoss sollen unter anderem ein Chemielabor, eine digitale Bibliothek und Ähnliches untergebracht werden. Die Klassenräume sollen im Kindergartengebäude unterkommen. Dieser würde übergangsweise umziehen, sagt Mitbegründer Christian Rollmann. Und zwar so lange, bis die weiteren Pläne umgesetzt und der Kiga in den Campus integriert werden kann. „Das Hauptgebäude wäre repräsentativ, der Nebenbau funktional“, fasst Thelen-Sattler zusammen.

Derzeit liegen die Pläne bei der Bezirksregierung

Im zweiten Schritt soll nach Wunsch der Beteiligten auf dem Grundstück zwischen Kurfürstenbad und Musikschule ein weiteres Gebäude entstehen. „Wer und was wo unterkommen wird, schaut man dann im Detail“, erläutert Rollmann. Doch das ist noch nicht alles: Wenn es nach IBIS und Max and Mary geht, wird auch die Musikschule Teil des Campus. „Wenn die Stadt dies wünscht, wären die Investoren bereit, auf dem Gelände eine neue Musikschule zu errichten“, sagt Rollmann. Im Anschluss würde das heute dafür genutzte Gebäude, das unter Denkmalschutz steht und sanierungsbedürftig ist, saniert und in das Areal integriert. Im dritten Schritt könnte der KurfürstenCampus in Richtung Schwimmbad erweitert werden – aber erst, wenn einwandfrei geklärt sei, wie es mit dem Kurfürstenbad weitergehe, so Rollmann.

„Wir wünschen uns einen internationalen Campus mit internationaler Bibliothek, die gerne für alle offen sein kann“, fasst Thelen-Sattler zusammen. Rollmann ist eins wichtig: „Der erste und der zweite Schritt der Pläne bedingen sich.“ Soll heißen, dass das Projekt nur umgesetzt, der erste Neubau nur errichtet wird, wenn eine definitive Zusage da ist, dass die Investoren das freie Grundstück zwischen Bad und Musikschule erwerben und dort ebenfalls bauen dürfen. „Das Projekt erfordert keinerlei städteplanerischen Veränderungen, da die Planungen in Einklang mit dem gültigen Bebauungsplan stehen. Die Entscheidung über dieses Zukunftsprojekt liegt daher allein bei den zuständigen politischen Gremien“, sagt Rollmann.

Wie und ob es weitergeht, steht noch nicht fest. Derzeit liegen die Pläne laut Thelen-Sattler bei der Bezirksregierung. Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke auf jeden Fall ist „begeistert von den Überlegungen. Für Bad Godesberg als internationalem Standort ist das Thema internationale Bildung sehr wichtig“. Der hintere Teil der Kurfürstenallee sei zudem nur wenig belebt, 200 bis 300 Kindern könnten dies ändern, ist Stein-Lücke sicher.

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