Weihnachtskrippe in der Pauluskirche Ein farbenfrohes Bild hinter dem Altar

FRIESDORF · Ein paar Hirten wärmen sich am Lagerfeuer, andere schöpfen Wasser aus einem Brunnen. Hinter ihnen haben es sich zwei riesige Kamele gemütlich gemacht. Und sogar ein Löwe und eine Schlange sind zu sehen. Nur der Stall zu Bethlehem in der Mitte der Weihnachtsszene ist noch unbewohnt.

 Auch der Kinderchor bestaunte nach seinem Auftritt die Krippe des Holzschnitzers Alexander van Elst mit ihren bunten Figuren.

Auch der Kinderchor bestaunte nach seinem Auftritt die Krippe des Holzschnitzers Alexander van Elst mit ihren bunten Figuren.

Foto: Ronald Friese

Bis zu 40 Zentimeter groß sind die handgeschnitzten Holzfiguren der Weihnachtskrippe in der Pauluskirche, die Pfarrer Siegfried Eckert während des Familiengottesdienstes feierlich eröffnete. Unterstützt wurde er dabei von Konfirmanden und Kindergartenkindern. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Kinderchor und das Kinderorchester.

Bereits seit dem ersten Advent steht die Krippe fertig aufgebaut in der Pauluskirche. Dies ist in jedem Jahr der traditionelle Tag ihrer Einweihung. Dass es diesmal ein wenig später wurde, lag am 60. Jubiläum der Christuskirche, an dem die beiden Gemeinden in der vergangenen Woche zu einem Zentralgottesdienst zusammengekommen waren.

Vor allem die Kinder staunten nicht schlecht über das farbenfrohe Bild, das sich hinter dem Altar erstreckte. Noch viele Minuten nach dem Ende des Gottesdienstes standen sie mit großen Augen vor der Krippe, deuteten auf die handgearbeiteten Figuren und löcherten die umstehenden Erwachsenen mit Fragen. Dass der Stall noch gänzlich leer war, ist der sechsjährigen Malin sofort aufgefallen, denn sie konnte Maria nirgendwo entdecken. "Wir haben zu Hause auch eine Krippe", sagte ihre Schwester Julica, "aber die ist nicht so groß wie diese hier."

"Die Heilige Familie wird wirklich erst an Heiligabend aufgestellt", erklärte Pfarrer Siegfried Eckert. Aber auch ohne das Christuskind gab es für die kleinen Gottesdienstbesucher einiges zu entdecken. Wie zum Beispiel den Stroh fressenden Löwen und das mit der Schlange spielende Kind. "Diese Szene ist eher selten für eine Weihnachtskrippe", so Eckert. Sie stamme aus einer Messiasverheißung, in der auf diese Weise das kommende Friedensreich und die Überwindung des Todes verbildlicht werden. Typisch für die Krippe der Pauluskirche sei die farbenfrohe und naturalistische Darstellung des Weihnachtsgeschehens, in die sich auch volkstümliche Elemente mischten.

So findet man zum Beispiel eine fliehende Frau, die augenscheinlich mit ihrem Sohn auf der Suche nach einer neuen Heimat ist, oder spielende Kinder, die bei Malin und Julica besonders gut ankamen.

Angeschafft wurde die aus Spenden finanzierte Krippe 1982 von dem ehemaligen Pfarrer Lothar Balzien und Presbyter Gerhard Weck. Die 40 Figuren fertigte der Holzschnitzer Alexander van Elst aus Unterammergau.

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