VHS-Ferienaktion am Rheinufer Ein Geologe erklärt, welche Schätze man finden kann

MEHLEM · "Am Ende soll jeder begründen können, was für einen Stein er in den Händen hält und wo er herkommt", gab Sven von Loga den Teilnehmern der Ferienaktion "Schatzsuche" am Rhein mit auf den Weg. Bei der Führung der Volkshochschule Meckenheim Rheinbach Swisttal mit Wachtberg begleitete der Kölner Geologe eine Gruppe am Rheinufer in Mehlem.

 Exkursionsteilnehmer Jannik zerschlägt am Mehlemer Rheinufer Steine auf der Suche nach Fossilien.

Exkursionsteilnehmer Jannik zerschlägt am Mehlemer Rheinufer Steine auf der Suche nach Fossilien.

Foto: Gremme

Zu Beginn der Rheinkiesel-Exkursion erklärte von Loga seinen Zuhörern sehr viel. Zum Beispiel zeigte er anhand einer geologischen Deutschlandkarte, aus welchen Regionen sich am Rheinufer in Mehlem Gestein ablagert. Dabei könne man entlang des Rheinufers Steine aus dem Schwarzwald, den Vogesen, dem Taunus oder den Alpen finden.

Mehrere Hunderttausend Steine befanden sich auf dem kleinen Strandabschnitt in Mehlem, den die Teilnehmer absuchen sollten. Der Auftrag lautete: "Jeder sucht jetzt erst mal zehn Steine, und wer den schönsten findet, hat gewonnen." Der achtjährige Jannik entdeckte ein besonders schönes Exemplar. Der Stein war dreieckig und türkisgrün. Der Schatzsucher, der auch in seiner Freizeit gerne Steine sammeln geht, hielt ihn für einen Malachit. Experte von Loga musste ihn enttäuschen. Jannik steckte den Stein trotzdem ein und wird ihm einen Ehrenplatz in seinem Zimmer geben.

Die Teilnehmer staunten nicht schlecht, als der Geologe erzählte, dass zu ihren Füßen auch vulkanisches Gestein liegt. So hatte zum Beispiel Janniks Großmutter Erdmuthe Siebenhandl Granit gefunden. "Bei Granit handelt es sich um erkaltetes Magma - in diesem Fall vermutlich aus dem Schwarzwald oder dem Odenwald", erklärte von Loga. Nachdem auch Jannik einen kleinen dunkelroten Lavastein gefunden hatte, ging seine Suche in eine andere Richtung weiter:"Jetzt suche ich Steine, in denen Fossilien drin sind." Dazu durfte er mit dem Spezialhammer von Sven von Loga die einzelnen Sandsteine, die er sich ausgesucht hatte, zerschlagen. "Das sollte man immer machen, denn von innen sehen die Steine oft ganz anders aus", erklärte der Geologe.

Jannik fand an diesem Tag keine Fossilien, aber er wird weitersuchen. "Das Tolle an dieser Exkursion ist, dass danach jeder mit ganz anderen Augen am Rheinufer entlangläuft", findet von Loga.

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