Aloisiuskolleg Bad Godesberg Ein Ort für stilles Lernen
Bad Godesberg · Das Aloisiuskolleg eröffnet sein Selbstlernzentrum für die Oberstufe. Es ist das jüngste Puzzlestück des jetzt 300 Quadratmeter großen Medien- und Lernbereichs im zweiten Stock des Patresturms, zu dem neben der Bücher- und Zeitschriftensammlung die Lesekojen und Arbeitstische sowie das Archiv der Bibliothek gehören.
Zum Start des neuen Schulhalbjahrs hat das Aloisiuskolleg (Ako) gestern nach zweijähriger Vorbereitungszeit das neue Selbstlernzentrum (SLZ) für Schüler der Oberstufe eröffnet. „Hier haben wir wirklich etwas Besonderes hingekriegt“, meinte Pater Johannes Siebner, Rektor des Akos, anlässlich der feierlichen Eröffnung vor zahlreichen Gästen und Schülern. „Und dafür haben wir uns auch richtig gestreckt“, sagte der Pater vor dem Hintergrund von 17 000 Euro, die das neue SLZ gekostet hat. Das Geld war bei einem Sponsorenlauf der Schüler im vergangenen Jahr in der Rheinaue zusammengekommen.
Mit dem Selbstlernzentrum ist nun der letzte Raum des jetzt 300 Quadratmeter großen Medien- und Lernbereichs im zweiten Stock des Patresturms erschlossen, zu dem neben der Bücher- und Zeitschriftensammlung auch die Lesekojen und Arbeitstische sowie das Archiv der erst im vorigen Jahr neu eröffneten Bibliothek gehören. Die Federführung hatte eine Projektgruppe unter Leitung des stellvertretenden Schulleiters Walter Odekerken, an der Schüler, Eltern und Mitarbeiter des Kollegs beteiligt waren. „Wir haben da sehr viel Herzblut rein gesteckt“, konstatierte Odekerken.
Für Schulleiter Manfred Sieburg „erfüllte sich ein Traum und die logische Fortsetzung unseres Fördersystems“. Im pädagogischen Mittelpunkt des neuen Zentrums stehen Selbstständigkeit und Verantwortung der Schüler. Kurz: „Selbstständigkeit setzt auf Selbsttätigkeit“, so Sieburg. Passend dazu spielten die Schüler Arthur Abs und Johannes zu Oettingen-Wallerstein im Rahmen der Feierstunde die Studierzimmerszene aus Goethes „Faust“.
„Hier ist jetzt Stillarbeit möglich, und digitale Medien können optimal genutzt werden“, sagte Angela Heumüller, die „Mutter der Bibliothek“. Mehr als 30 Schülermütter unterstützen regelmäßig das Bibliotheksteam, das seit Jahren von Bibliothekarin Heumüller geleitet wird und an Vormittagen auch das neue SLZ mitbetreut. „Wir sind froh, dass nach so langer Zeit des Umbaus und der Renovierung jetzt wieder der normale Lese- und Lernbetrieb im Vordergrund steht“, sagte Heumüller.
Eine kleine Lernsimulation stellte spielerisch die Eckpfeiler des Konzepts für diesen neuen schulischen Lernort vor, der in der Fachsprache gerne als Raum des „Selbstregulierten Lernens“ bezeichnet wird. „Wir wollen möglichst viel von der motivationsfördernden Ausstrahlung dieser neuen Lernumgebung herüberbringen“, sagte Schulleiter Sieburg.
Bis zu 20 Einzel- und 20 Gruppenarbeitsplätze
An bis zu 20 Einzel- und 20 Gruppenarbeitsplätzen können AKO-Schüler im SLZ künftig in Eigenregie ihre freie Zeit an Vor- und Nachmittagen für Recherchen, Lernen, Besprechen und Präsentieren nutzen. Neben den fest installierten Computern sorgen WLAN-Zugänge dafür, dass mitgebrachte Laptops und Tablets zum Einsatz kommen. An einem Activeboard mit Beamer können Präsentationen geübt und Video- und Bildmedien in der Gruppe besprochen werden.
Das Mobiliar – Regalraumteiler, Tische, Stühle und Bühnenpodeste – ist einfach zu bewegen und erlaubt je nach gewünschter Arbeits- und Interaktionsform eine flexible Nutzung des großen, mit vielen Fenstern ausgestatteten Raums. Auch ein abschließbarer Gruppenarbeitsraum gehört zum neuen Bereich.
Neben der Lichtgestaltung wurde viel Wert darauf gelegt, dass im Selbstlernzentrum eine angenehme Akustik herrscht, sowohl für konzentriertes Arbeiten als auch für Lesungen und Diskussionen. Jeder Oberstufenschüler wird mit einer personalisierten Chipkarte ausgestattet, die ermöglicht, auch am Nachmittag ohne Aufsicht im Selbstlernzentrum zu arbeiten. Am Ende der Feierstunde wurde das SLZ von Pater Marco Mohr eingesegnet.
