Ließem Ein selbst gemachtes Weihnachtsschmuckstück der besonderen Art
LIEßEM · Mancher Passant, der jetzt in den Abendstunden die ruhige Anliegerstraße Am Kleinen Kreuz in Ließem passiert, dürfte beim Blick in den Garten der Hausnummer 2 wieder mit großen Augen stehen bleiben.
Denn sie dreht sich wieder im Lichterglanz: die im Stile der bekannten Handwerkskunst aus dem Erzgebirge von Hauseigentümer Hans Fischer selbst gebaute Weihnachtspyramide. Zum dritten Mal hat der 81-Jährige das liebevoll gestaltete Kunstwerk in seinem Garten aufgestellt. Das zeigt er jetzt, wenn es dunkel wird, oder wenn Interessierte beim ihm anfragen.
Wie kommt man auf die Idee, eine 1,60 Meter breite und 2,60 Meter hohe Weihnachtspyramide im Keller zu drechseln? Inklusive 29 aufwendig bemalter Holzfiguren, von einer Bergmannskapelle bis hin zu Hirten und ihren Tieren?
Bei Fischer war es einfach die Lust, das im Großen nachzubauen, was er im Kleinen in seinem Keller verkauft: Zum Beispiel Weihnachtspyramiden, "die aber alle original im Erzgebirge gefertigt wurden", erklärt er. Ebenso wie die bekannten Räuchermännchen, Nussknacker, Engel und jede Menge anderer Figuren, die seine Vitrinen zieren.
Die Vorliebe ausgerechnet für diese traditionsreiche Art Weihnachtsschmuck kommt nicht von ungefähr: Hans Fischer stammt aus einer Gegend an den Ausläufern des Erzgebirges. Dieses Stück Heimat hat er sich auch mit nach Ließem mitgenommen, wo Fischer seit 1963 wohnt. Für ihn war es somit auch eine kleine Hommage an seine alte Heimat, als sich nach etwa einjähriger Bauzeit die große Pyramide zum ersten Mal drehte.
Weitere Infos zu der großen Weihnachtspyramide unter Telefon 0228/347629.
Aus dem Erzgebirge
Herstellung und Gebrauch von Weihnachtspyramiden sind ein Bestandteil der Volkskunst und des Brauchtums im Erzgebirge. Die karussellartig aufgebauten Gestelle werden sowohl mit christlichen Motiven (wie zum Beispiel Engelfiguren und Christi Geburt) als auch mit weltlichen Motiven (zum Beispiel Bergleute und Waldmotive) angefertigt und werden traditionell mit Hilfe der aufsteigenden Wärme von Kerzen angetrieben, die ein Flügelrad und den damit über einen Stab verbundenen Teller in Bewegung setzt. Die Entstehung der Weihnachtspyramide geht bis ins Mittelalter zurück.
