Verkehrssicherheitscheck für Bad Godesberg Ein Stadtteilplan für Senioren

BAD GODESBERG · Eine schlecht einsehbare Straße; Stolperfallen, so dass mit Rollator und Co. kaum ein Durchkommen ist; fehlende Bänke an Bushaltestellen oder unverständliche, kaum lesbare Beschilderung: Das alles und vieles mehr sind Barrieren auf Wegen oder in Fußgängerzonen, die es gerade älteren Menschen schwer machen. Doch wo genau liegen die Schwachpunkte in Bad Godesberg? Wie kann man sie ausmerzen? Und was sind positive Beispiele, denen es nachzueifern gilt?

Knapp zwei Jahre lang hat sich der Arbeitskreis "Sicher unterwegs - ein Leben lang" mit diesen Fragen beschäftigt, und zwar im Zuge des Projektes "Verkehrssichere Städte und Gemeinden im Rheinland" des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS). Gestern stellten Polizei, Stadtwerke, Verkehrswacht, Stadt, VRS und nicht zuletzt die beteiligten Schüler und Senioren die Ergebnisse ihrer Schwachstellenanalyse vor. Und präsentierten den ersten Seniorenstadtteilplan für Bad Godesberg.

  • Der Hintergrund: Der Arbeitskreis hatte sich erfolgreich am am Wettbewerb "Verkehrssichere Städte und Gemeinden im Rheinland" beteiligt. Neben Bonn wurden sechs weitere Kommunen für das Pilotprojekt ausgewählt. Somit werden Vorgehensweise und Erkenntnisse des Bad Godesberger Checks später auf das gesamte Stadtgebiet und weitere Kommunen übertragen. Die finanzielle Förderung hat die Eugen-Butz-Stiftung übernommen.
  • Die Ziele: Mit dem Verkehrssicherheitscheck verfolgten die Teilnehmer verschiedene Ziele. So ging es darum, die selbstständige Mobilität von Senioren zu verbessern, die Verkehrssicherheit und das richtige Verhalten der Zielgruppe im Straßenverkehr zu verbessern. Außerdem sollten Senioren und Menschen mit Behinderung ihre Probleme schildern und erkennen, dass ihre Anliegen ernst genommen werden. Hinzu kam die Stärkung des Dialogs zwischen den Beteiligten - also Bürgern, Verwaltung und Institutionen.
  • Der Ablauf: Nachdem Bonn den Zuschlag erhalten hatte, wurde die Projektgruppe eingerichtet, die hauptsächlich aus Mitgliedern des Arbeitskreises bestand. Dann setzte man sich mit Senioren in Verbindung und konnte schließlich Teilnehmer aus der Offenen Tür Dürenstraße und dem Haus am Redoutenpark gewinnen. Es folgten zahlreiche Begehungen, bei denen Pros und Kontras festgehalten wurden. Außerdem beteiligten sich Fünftklässler der Carl-Schurz-Realschule an dem Projekt, die auf dem Theaterplatz 67 ältere Menschen befragten - jeweils wurden mehr als 20 Fragen gestellt. Dann standen die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs und des Seniorenstadtteilplans auf dem Programm. Das Vorgehen wurde in einer Dokumentation festgehalten, die nun jedem zur Verfügung steht. Denn der Check soll auch in anderen Bonner Stadtteilen durchgeführt werden.
  • Der Seniorenstadtteilplan: Der Plan liegt an öffentlichen Stellen aus, unter anderem bei den Stadtwerken Bonn und der Verwaltung. Zu sehen ist ein Teil Bad Godesbergs - und zwar der Bereich rund um Dürenstraße, Kurfürstenallee und Innenstadt, den die Teilnehmer genau unter die Lupe genommen haben. Eingezeichnet sind unter anderem Kirchen, Apotheken, Kinos und Touristeninfos, aber auch Ampeln, Zebrastreifen, Steigungen, Treppen und Bushaltestellen. Außerdem sind auf der Rückseite die Innenstadt mit Kurpark, Moltkeplatz und Godesburg abgebildet. Dort sind auch die vorhandenen Bänke eingezeichnet. Wichtige Adressen sind ebenso vorhanden wie ein Feld für den eigenen Namen und die Adresse. Dies sei ein Wunsch der Senioren gewesen, hieß es gestern bei den Stadtwerken Bonn bei der Projektpräsentation. Falls sie einmal die Orientierung verlieren sollten, könne so ihre Adresse festgestellt werden.
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