Skulpturenpark Ein würdiger Ort für die Probussäule

BAD GODESBERG · Ein Schmuckstück Godesberger Historie hat einen würdigen Platz im Stadtpark gefunden. Lange Jahre war die sogenannte Probussäule am Theaterplatz fast unbeachtet eingezwängt. Jetzt kann sie nebst zugehörender Löwenbank am Rosenrondell auf freier Fläche vis-à-vis der Redoute bewundert werden.

 Stoßen mit einem Glas Wein auf den gelungenen Umzug in den Stadtpark an: (links) Martin Ammermüller, Hillevi Burmester und Franz Messinger. Im Hintergrund ist die sogenannte Löwenbank zu sehen.

Stoßen mit einem Glas Wein auf den gelungenen Umzug in den Stadtpark an: (links) Martin Ammermüller, Hillevi Burmester und Franz Messinger. Im Hintergrund ist die sogenannte Löwenbank zu sehen.

Foto: Ronald Friese

Mit einem Gläschen Rotwein der Muffendorfer Reben von Irene Diederichs weihte Martin Ammermüller vom Heimat- und Geschichtsverein mit den am Projekt Beteiligten die Umsetzung ein: Garten- und Landschaftsarchitekt Franz Messinger und Steinmetzmeister Alois Schüller stießen ebenso mit an wie die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Hillevi Burmester. Woraufhin der restliche Rebensaft symbolisch "in die fruchtbare Erde" gegossen wurde. "Denn diese Kalksteinsäule ist dem Divo Probo, also dem göttlichen Römerkaiser Probus, gewidmet", so Ammermüller.

Im Stadtpark tanzen nun also auf dem von Künstler Wilhelm Neumann-Torborg ins Kalkrelief eingebrachte Jünglinge und Mädchen, die dem Weingott Bacchus huldigen. "Leichtbekleidet und leicht verwittert", fügte Ammermüller an. Die früher auf der Säule stehende Marmorbüste des Kaisers Probus sei bereits nach dem Ersten Weltkrieg gestohlen worden.

Und wo tanzten die Weinseligen früher? Seit Ende des 19. Jahrhunderts in einem Rondell vor der Villa Wacholderhöhe des Bankiers Karl von der Heydt, die heute Internatsgebäude "Stella Rheni" des Aloisiuskollegs ist. "Da saß Weinliebhaber von der Heidt also damals auf einer der Bänke und blickte hinunter ins Rheintal", so Ammermüller. Zum Heiderhof Fahrende hätten das Ensemble später am Berg sehen können.

Und heute können die Godesberger hinter der Säule auf einer dieser kunstvoll mit Löwenköpfen verzierten Steinbänke selbst Platz nehmen. Die zweite hat oben auf dem Burgfriedhof zweigeteilt am Grab von der Heydts ihre Ruhestätte gefunden.

Säule und Bank sind 1973 im Zusammenhang mit der Errichtung der Fußgängerzone vom Ako-Park auf den Theaterplatz zwischen Teeladen und Bistro am Theater versetzt worden. Bis nun der Heimatverein gemeinsam mit dem Projektspender Helmut Kessler, einem Ako-Absolventen, die neuerliche Umsetzung veranlasste.

Hillevi Burmester dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. "Sie haben dieses Schmuckstück endlich aus der Ecke geholt." Mit der Probussäule ist nun ein von der Redoute bis zum Stadtpark reichender, fast 20-teiliger Skulpturenpark vervollständigt. Vom ebenfalls von Neumann-Torborg geschaffenen Brunnen "Faun und Nymphe" über die Skulptur "Godesberger Nymphe" von Georg Kolbe und die "Flora" von Gustav Eberlein sind zudem alle Schenkungen der Familie von der Heydt zusammengeführt. Die kommenden "Heimatblätter" des Geschichtsvereins werden sich diesem Schwerpunktthema widmen.

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