Installationen, Tuschmalereien, Aquarelle und Zeichnungen in der Villa Friede Eine Brücke von China nach Bad Godesberg

MEHLEM · "Now is the future" heißt eine außergewöhnliche Ausstellung, die jetzt im Kunstraum Villa Friede an der Mainzer Straße eröffnet wurde. Zwölf junge chinesische Künstler zeigen auf zwei Etagen chinesische Tuschmalereien, Aquarelle, Zeichnungen und Installationen.

Ren Rong und Lidia Plajzer erläutern: Genau an der Stelle, wo früher ein Fenster den Blick in den Garten ermöglichte, hängt das Kunstwerk "The Door" von Shi Guowei.

Ren Rong und Lidia Plajzer erläutern: Genau an der Stelle, wo früher ein Fenster den Blick in den Garten ermöglichte, hängt das Kunstwerk "The Door" von Shi Guowei.

Foto: Ronald Friese

"Die junge chinesische Kunst hat sich von allen Trends, auch den kommerziellen, weitgehend getrennt, da die Künstler und nun auch vermehrt Künstlerinnen sehr private und individuelle Wege gehen", erläuterte Professor Dieter Ronte, Beiratsmitglied der Stiftung für Kunst und Kultur, bei der Vernissage.

"Eine große Rolle", so der Bonner Kurator, "spielt bei den neuen ästhetischen Überlegungen die Frage nach der Vergangenheit und der Zukunft des Individuums in einer sich sehr schnell wandelnden Gesellschaft."

In anderen Worten: "Die junge Generation in China ist weltoffener", meinte Professor Detlef Mache von der Universität Bochum, der junge chinesische Künstler fördert. Mache hat für die aktuelle Ausstellung in der Villa Friede den Kontakt zu einigen Künstlern hergestellt.

Junge chinesische Kunst in Bad Godesberg

Dass Ausstellungsorganisator Reng Rong diese junge chinesische Kunst nach Europa beziehungsweise nach Bad Godesberg bringe, bewertete er "sehr positiv. Das ist eine wunderbare Brücke".

[kein Linktext vorhanden]"Einen Dialog mit der Geschichte der Villa Friede, die 1897 erbaut wurde, demonstriert zum Beispiel das Werk mit dem Titel "The Door", erläuterte Reng Rong. "Genau an dieser Stelle konnten einst die Bewohner und Gäste des Hauses in den Garten schauen."

"Diese Tür", so der Künstler Shi Guowei, " wird aus der Perspektive eines Tiers im Zoo gesehen, das rausguckt. Es bedeutet Freiheit, aber auch Schutz. Die Gegenwart des Lebens weltweit spiegeln die Aquarelle und Papierschnitte der Künstlerin Wang Min, die in Hamburg studiert hat.

Die Bilder mit den Titeln "Control" und "Internal Affair" demonstrieren, dass wenige Menschen für viele Menschen die Fäden führen. Der Mensch als eine Art Marionette. Um Leben und Tod geht es in den Bildern von Ji Dachun aus Peking, um Religion in den Werken von Lu Zhengyuan, ebenfalls aus Peking. "Das neue zunehmend urbane Leben in den riesigen Millionenstädten von schnell wachsenden gigantischen Dimensionen in China wird hinterfragt und von den Künstlern sehr verantwortungsvoll aber stets individuell beantwortet", so Kurator Ronte.

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