Mehlemer Spätlese Eine fröhliche Kegelrunde

MEHLEM · Auf der Kegelbahn im Gasthof Drachenburg herrscht eine fröhliche Stimmung. Dort trifft sich seit Jahren die Kegelrunde Mehlemer Spätlese, bestehend aus sieben betagten Damen zwischen 70 und 90 Jahren, die jeden zweiten Dienstag für etwa drei Stunden zusammenkommen.

 Mehlemer Spätlese: Die Frauen treffen sich bereits seit 20 Jahren. Bei ihnen geht es immer lustig zu.

Mehlemer Spätlese: Die Frauen treffen sich bereits seit 20 Jahren. Bei ihnen geht es immer lustig zu.

Foto: Axel Vogel

Es wird gegessen, erzählt und natürlich auch gekegelt. Seit 20 Jahren trifft sich die Runde regelmäßig, ihre ursprüngliche Anzahl von elf ist durch Todesfälle oder den Umzug ins Altersheim auf sieben zurückgegangen. Zu Beginn haben sich die Keglerinnen auch in Bad Godesberg getroffen, doch nun ist der Kegelraum in der Drachenburg für sie reserviert.

Die Damen verbindet eine jahrelange Freundschaft, der Zusammenhalt und die Fürsorge in der Gruppe ist groß. Jedes zweite Jahr machen sie für drei bis vier Tage eine Gruppenreise, sie waren schon in Wien, Prag und in der Lüneburger Heide.

Dieses Jahr geht es in den Odenwald. Zudem erscheint jedes Jahr eine kleine Zeitung, in der von den Erlebnissen der Runde berichtet wird. Der Kegelraum des Gasthofs ist mit einer langen schmalen Kegelbahn und großen Tisch ausgestattet. Dort sitzt am Kopfende Christa Voigt, die Vorsitzende, in der Mitte steht ein rotes Sparschwein.

Sobald jemand ein Schimpfwort sagt, beispielsweise bei einem schlechten Wurf, muss ein Euro in das Schwein gezahlt werden. "Und ich höre gut", sagt Christa Voigt mit einem Augenzwinkern.

Vom Einsatz bei den verschiedenen Spielen und dem geschlachteten Sparschwein bezahlen die Damen ihre Reisen. Sie zeigen ihre goldenen Anhänger, ein Kegel, den jede besitzt. Einige tragen ihn an einer Kette um den Hals, andere in ihrem Portemonnaie. Wer den Kegel vergessen hat, muss auch in das Schweinchen zahlen.

"Wir sind alle lustig und fidel" sagt Doris Ließem. "Das Kegeln bringt Bewegung, viel Spaß und Freude." Schwungvoll werfen die Damen die Kugeln, nahezu jeder Wurf ist ein Treffer. Es geht immer der Reihe nach, Vorsitzende Christa Voigt ist die Erste. Unter viel Gelächter wirft sie fünf Kegel um, für sie eine mittelmäßige Leistung.

"Der Vorführeffekt" sagt Anneliese Plum lachend. Bei den Damen geht es laut zu, es wird erzählt und gelacht, und nicht nur einmal muss Voigt mit dem Schwein rasseln, damit Stille einkehrt. Die Atmosphäre in der Gruppe ist gelöst und vertraut. "Wir trinken auch gerne mal Ouzo" verrät ein Mitglied.

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