Neuer Hohlraum in Bad Godesberg Erneut sackt die Löbestraße ab
Bad Godesberg · Rot-weiße Absperrbaken sichern an der Löbestraße eine Stelle, an der die Fahrbahn eingesackt ist. Zu den Ursachen ist der Stadt Bonn noch nichts bekannt. Bis Donnerstag ist der Fahrstreifen in Richtung Kurpark gesperrt. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.
Nach dem Straßeneinbruch in der Löbestraße sind kurzfristig weitere Arbeiten erforderlich. Wie die Stadt Bonn mitteilt, wird dafür ab Dienstag, 19. April, erneut eine Einbahnstraßenregelung eingerichtet. Diese gilt zwischen Koblenzer Straße und Moltkestraße in Fahrtrichtung Rheinallee. Für die Ostertage sei die geänderte Verkehrsführung aufgehoben worden, so die Stadt.
Am Samstag, 23. April, sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Der Hohlraum unter der Löbestraße stehe vermutlich in Zusammenhang mit dem damaligen Bau der U-Bahn. „Zu Absackungen kommt es immer wieder, weil der seinerzeit beim Bau der U-Bahn eingebrachte Baugrubenverbau verrottet und das umgebende Erdreich nachrutscht“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Das Absacken ziehe sich auf der gesamten Breite der Löbestraße fort.
Einige Busse fahren bis Donnerstag eine Umleitung
Schon Anfang der Woche zuvor hatten die Stadtwerke Bonn kundgetan, dass wegen einer „Notbaustelle“ die Busse von Dienstag, 12. April, 7 Uhr, bis Donnerstag, 14. April, die Teilsperrung umfahren müssen. Betroffen sind die Linien N10, 637, 638 und 855 in Richtung Kurpark. „In Fahrtrichtung Marienforster Steinweg, Waldkrankenhaus und Meckenheim nehmen die Buslinien ab der Haltestelle ‚Rheinallee‘ ihren Weg durch die Unterführung Rheinallee, Alte Bahnhofstraße, Moltkestraße, Bonner Straße, Koblenzer Straße, Am Kurpark bis zur Haltestelle ‚Am Kurpark‘ und weiter auf dem Linienweg“, kündigte SWB-Vize-Sprecherin Veronika John an. In Fahrtrichtung Bonn Hauptbahnhof ändere sich nichts. Nicht bedient werden könne während der Teilsperrung die Haltestelle „Löbestraße“ in Richtung Marienforster Steinweg, Waldkrankenhaus und Meckenheim. „Fahrgäste können alternativ die Haltestelle ‚Am Kurpark‘ nutzen“, empfahl John.
Nicht zum ersten Mal rücken Bauarbeiter zu eben jener Stelle aus. Schon im Juli 2019 hatte sich die Stadt um einen mehrere Jahre alten Straßeneinbruch etwas Ampel-näher kümmern müssen. „Es gibt einen größeren Hohlraum im Gehweg im Bereich eines Kanalanschlusses und einen weiteren, welcher in die Löbestraße hineinreicht“, hatte das Presseamt seinerzeit mitgeteilt. Zunächst war nur provisorisch ausgebessert worden, da die Strecke wegen der Tunnelsanierung als Ausweichroute diente. Im Juli 2021 hatte es dann neuen Asphalt für die Löbestraße gegeben.
An der Bornheimer Straße tat sich 2021 ein großes Loch auf
Nur einen Monat später hatte sich in Bonn ein großes Loch aufgetan: an der Bornheimer Straße in Höhe des Alten Friedhofs. Stau und Umleitungen waren die Folge. „Unter einer recht dünnen Asphaltschicht befindet sich eine alte Pflasterdecke, die anscheinend nachgegeben hat“, hieß es damals aus dem Tiefbauamt. Bereits 2018 war Ähnliches an fast gleicher Stelle geschehen. Als Ursache gab Markus Schmitz vom Presseamt da einen sogenannten Nachverdichtungsschaden an. Das Holz, das beim Bau der unterirdischen Stadtbahnstrecke zwischen Stadthaus und Hauptbahnhof vor mehr als 30 Jahren genutzt worden sei, verrotte mittlerweile. Dadurch entstand vermutlich der Hohlraum, der zur Fahrbahnabsenkung führte.
Die Mehlemer hingegen dürften sich noch gut an den Betonmischer erinnern, der Anfang Juni 2021 in der Rüdigerstraße eingebrochen war. Eigentlich hatte er Zement an Bord gehabt, um einen bekannten Hohlraum zu verfüllen – um dann zehn Meter davor in einen bis dato unbekannten Hohlraum einzubrechen. Der Hardtberg kann ebenfalls mindestens eine Geschichte beisteuern: 2013 hatte sich des Nachts auf der Ecke Villemombler Straße/Schieffelingsweg ein Loch aufgetan, 2,50 mal 1,50 Meter groß und 1,50 Meter tief. Weitere „Löcher“ im gleichen Jahr hatte es im Juni in der Ubierstraße in Rüngsdorf gegeben, im Mai in der Giselherstraße in Mehlem (Ursache defekter Kanalanschluss) und im März vor dem SWB-Haus an der Sandkaule. Dort war ein Stück Gehweg abgesackt. Auslöser hier ein Hohlraum, der beim Kellerbau entstanden war.
Die Ursache der meisten Straßeneinbrüche sind nach Ansicht des Geologen Gero Kühn aus Alfter die jeweiligen Untergrundverhältnisse. „Leider werden die meisten Leitungen immer noch in Sand gebettet. Kommt dann irgendwo Wasser dazu, wird dieser ausgespült, es entstehen Hohlräume und die Straße sackt nach“, erläuterte Kühn dem GA im Herbst 2021.