Theater Bonn Erzählungen aus dem "Leben auf Probe"

BAD GODESBERG · Maria Munkert, Günther Arlt und Arne Lenk, drei Schauspieler mit Engagements in Bad Godesberg, plauderten bei den Freunden der Kammerspiele aus dem Nähkästchen.

 Schauspieler im Gespräch: Günther Alt, Maria Munkert und Arne Lenk (sitzend v.links) mit den Moderatoren Kurt Tudyka und Elisabeth Einecke-Klövekorn (rechts).

Schauspieler im Gespräch: Günther Alt, Maria Munkert und Arne Lenk (sitzend v.links) mit den Moderatoren Kurt Tudyka und Elisabeth Einecke-Klövekorn (rechts).

Foto: Axel Vogel

Wie ist das denn eigentlich so als Schauspieler? Welche Erfahrungen machen Darsteller mit Regisseuren, und wie sehr müssen sie in der Rolle eigene Charakteristika und Stärken zurückstellen? Das waren einige der Fragen, auf deren Antworten jetzt rund 50 gespannte Zuhörer im Haus an der Redoute lauschten. Eingeladen hatten die Freunde der Kammerspiele.

Mit den Schauspielern Maria Munkert, Günther Arlt und Arne Lenk standen drei erfahrene Bühnendarsteller Rede und Antwort, die dem eingeweihten Bad Godesberger Publikum zudem schon so etwas wie gute Bekannte geworden sind. Entsprechend wissend fiel zuweilen auch die Reaktion des Publikums aus, wenn einer der Schauspieler konkrete Beispiele aus vergangenen Bad Godesberger Inszenierungen anführte.

Dass Schauspieler in Wirklichkeit "Sklaven" seien, die sich "rückhaltlos zur Verfügung" stellten, um dem Regisseur als "Instrument" zu dienen, wie dies der Salzburger Schauspieldirektor Thomas Oberender vor einigen Jahren in dem Buch "Leben auf Probe" skizziert hat, wollte keiner der drei Künstler unterschreiben: "Das hätte Herr Oberender vielleicht gern", meinte etwa Günther Alt. "Wir versklaven uns nicht", sagte er und äußerte sich hingegen dankbar dafür, zumeist mit Regisseuren zusammenzuarbeiten, die auch gegenüber anderen Ideen als den eigenen aufgeschlossen sind.

"Allenfalls versklaven wir uns dem Stück oder seinem Autor", gab Maria Munkert zu bedenken. Auf die Frage der Moderatoren, Kurt Tudyka und Elisabeth Einecke-Klövekorn, ob sie sich schon einmal einer Regieanweisung verweigert habe, antwortete die Trägerin des Bonner Theaterpreises 2012/13 zurückhaltend: "Manche Ideen sind waghalsig", sagte sie.

Es möge Regisseure mit diktatorischen Zügen geben, sagte Arne Lenk; allerdings sei gegenseitiges Vertrauen um ein Vielfaches kostbarer als die Relation von Dominanz und Zurückhaltung. Dass ganze Bühnenensembles gegen den Regisseur rebellierten, gehört bislang nicht zu den Erfahrungen der drei Gesprächspartner. Dass man einander praktische Tipps gibt, hingegen schon.

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