Relikt aus vergangenen Zeiten Ex-Botschaft muss neuen Schlosshöfen weichen

Mehlem · Die Tage der ehemaligen jugoslawischen Botschaft sind gezählt. Das Gebäude wird abgerissen und auf dem Gelände entstehen die Schlosshöfe.

 Die Tage der ehemaligen Botschaft von Jugoslawien sind gezählt. Wohnungen und ein Supermarkt werden dort neu gebaut.

Die Tage der ehemaligen Botschaft von Jugoslawien sind gezählt. Wohnungen und ein Supermarkt werden dort neu gebaut.

Foto: Axel Vogel

Auf dem 5400 Quadratmeter großen Grundstück der früheren jugoslawischen Botschaft an der Schlossallee entstehen in naher Zukunft die „Schlosshöfe Mehlem“ nebst Vollsortimenter. Im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs wurde kürzlich in nichtöffentlicher Sitzung durch eine Jury, an der neben Fachverwaltung und externen Experten auch ausgewählte Kommunalpolitiker teilnahmen, das Modell „Schlosshöfe Mehlem“ des Büros „Raumplan“ aus Aachen zum Sieger gekürt.

Wie Ralf Thielecke mitteilt, der im Auftrag der Eigentümer, der 3L Projekt GmbH&Co.KG, die Planungen betreut, sind alle fünf Entwürfe bis zum 18. Februar im Rathaus, Kurfürstenallee 2-3, zu besichtigen. „Allerdings können wir dort aus Brandschutzgründen nur Zeichnungen und Bilder präsentieren, Modelle durften wir leider nicht aufbauen.“ Ziel des Wettbewerbs war es, Lösungsvorschläge für die Bebauung des Areals und seine städtebauliche Einbindung zu erhalten.

„Leitbild des städtebaulichen Entwurfkonzepts ist die Entwicklung eines attraktiven innerstädtischen Wohnquartiers aus zwei korrespondierenden Höfen mit zur Mainzer Straße orientiertem integriertem Einzelhandel“, beschreiben die Planer ihren Entwurf. Das Entree der neuen Schlosshöfe bildet die Schlossallee mit ihrem markanten Baumbestand und die kleine Parkanlage im Einmündungsbereich zur Mainzer Straße. Eine Bäckerei mit Café und Außengastronomie mit Blickbeziehung zum Park wie zur Mainzer Straße wird vor dem Einzelhandel angeordnet.

Offene drei- bis viergeschossige Bebauung soll entstehen

„Die ebenfalls baumbestandene Verbindung zwischen Utestraße und Kriemhildstraße wird geöffnet und in die städtebauliche Konzeption des neuen Quartiers einbezogen“, so die Planer. Die offene drei- bis viergeschossige Bebauung ist in zwei Abschnitten hofartig angeordnet. Auf der südwestlichen Seite ist die in vier Baukörper aufgelöste Wohnbebauung auf der eingeschossigen Plattform des Lebensmittel-Vollsortimenters aufgesattelt. Über dem Vollsortimenter entstehen dann noch etwa 60 Wohnungen. Die Eigentümer, so heißt es, übernehmen die Verpflichtungen entsprechend den Ratsbeschlüssen zu Bauvorhaben: Es handelt sich um Vorgaben der Stadt im Sinne einer kooperativen Baulandentwicklung. Dazu zählen etwa ein 40-prozentiger Anteil an gefördertem Wohnungsbau, bestimmte Energiestandards und eine Dachbegrünung. „Das ergebnisoffene Bauleitplanverfahren mit einer frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit zu den Zielen und Zwecken der Planung sowie der späteren öffentlichen Auslegung des ausgearbeiteten Planes wird erfahrungsgemäß zwei Jahre beanspruchen“, schätzt Thielecke.

Die Entwürfe sind bis Dienstag, 18. Februar, im Rathaus Bad Godesberg an der Kurfürstenallee 2-3 ausgestellt. Außerdem findet am Dienstag, 18. Februar, um 17 Uhr eine Finissage mit Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse in den Räumlichkeiten des Bezirksrathauses statt. Interessierte sind eingeladen, sich über die unterschiedlichen Entwürfe und Preisträger zu informieren. Das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs wird Grundlage für das anstehende Bebauungsplanverfahren. Über die weiteren Beteiligungsmöglichkeiten im Bebauungsplanverfahren wird die Stadt Bonn informieren.

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