Jubiläumsveranstaltung Facharztreife für die Zuhörer

Lütz · Der Verein für gemeindenahe Psychiatrie wurde 1981 mit dem Ziel gegründet, psychisch gefährdeten und behinderten Menschen durch professionelle Hilfe zu einem möglichst selbstständigen und finanziell unabhängigen Leben zu verhelfen.

 Manfred Lütz bei einem Benefiz-Auftritt für das Weihnachtslicht im Contra-Kreis-Theater.

Manfred Lütz bei einem Benefiz-Auftritt für das Weihnachtslicht im Contra-Kreis-Theater.

Foto: barbara frommann

Ein Projekt ist beispielsweise das Imbissrestaurant „Godesburger“ am Moltkeplatz gegenüber dem Kinopolis, in dem zur Hälfte Menschen mit einer Behinderung arbeiten. Was lag also näher für den Verein, als sein 35-jähriges Bestehen im Kinopolis zu feiern, sozusagen unter Nachbarn.

„Das Kinopolis kann auf diese Weise auch sein soziales Engagement dokumentieren“, freut sich Theaterleiterin Frederike Gruner auf die Jubiläumsveranstaltung am Donnerstag, 21. April, wo neben dem Auftritts des Kabarettisten und Bestseller-Autors Manfred Lütz im Foyer auch über die Arbeit des Vereins informiert wird. Daneben stellt Kooperationspartner Kinopolis den oscarprämierten Film „Silver Linings“ zur Verfügung. „Wir freuen uns, dass wir den bekannten Bestseller-Autor, Theologen und Kabarettisten Manfred Lütz, Chefarzt des Alexianer Krankenhauses Köln, für diesen guten Zweck gewinnen konnten“, sagt Wolfgang Pütz, Vorstandsvorsitzender des Vereins für gemeindenahe Psychiatrie. „Er wird uns auf humorvolle Weise in die Sphäre der Psychiatrie „entführen.“

Wie vertraut ist Ihnen der Verein für gemeindenahe Psychiatrie und wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die Arbeit dieser Organisation?
Manfred Lütz: Ich bin seit über 30 Jahren in der Psychiatrie tätig und bin deswegen begeisterter Sozialpsychiater. Wir haben damals mit dafür gesorgt, dass die psychisch Kranken nicht mehr jahrelang in Riesenanstalten leben mussten, sondern in der Gemeinde leben können. Dafür sind Vereine wie der Bonner Verein für gemeindenahe Psychiatrie unabdingbar, die psychisch Kranken ein möglichst normales Leben ermöglichen.

Was verbinden Sie mit Bad Godesberg?
Lütz: Ich bin gebürtiger Bonner. Im Bonner Münster getauft, dort auch geheiratet. Godesberg an sich war für uns immer „was Besseres“. Da wohnten reiche Rentner, weltläufige Diplomaten, Menschen von Welt. Ich habe bis heute natürlich einen Heidenrespekt vor Godesberg. Allerdings nehme ich den Godesbergern immer noch übel, dass sie damals, als sie uns durch Eingemeindung zur Großstadt machten, die Stadtkasse an die Godesberger verteilt haben.

Was erwartet die Gäste im Kinopolis im Rahmen Ihres Auftritts?
Lütz: Ein kabarettistischer Vortrag über mein Buch „Irre. Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen. Eine heitere Seelenkunde“. Den habe ich auch schon in der Bonner Springmaus gehalten. Das ist eine humorvolle Einführung in Psychiatrie und Psychotherapie, alle Diagnosen, alle Therapien und am Ende haben die Zuhörer alle Facharztreife. Im Gegensatz zu Westfalen habe ich bei den nachweislich linksrheinischen Bad Godesbergern die Hoffnung, dass man Scherze nicht erklären muss.

Was für einen Anteil hat das Leben als Autor und Bühnengast mittlerweile in Ihrem Leben eingenommen?
Lütz: Einen angemessenen.

Sie leben in Bornheim. Sind Sie schon mal in Godesberg unterwegs?
Lütz: Godesberg ist die schönste Stadt der Welt – nach Bonn.

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