Bedenken seitens der Lux-Werft Rheinfähre Bad Godesberg aus Sicherheitsgründen außer Betrieb

Bad Godesberg · Pendler, die die Rheinfähre Bad Godesberg nutzen, müssen derzeit größere Umwege in Kauf nehmen. Die Lux-Werft wird den Betrieb erst am kommenden Montag wieder aufnehmen - mit ein wenig Glück auch schon am Samstag. Dafür werden betriebliche und sicherheitstechnische Gründe angeführt.

 "Außer Betrieb": Die Fähre Bad Godesberg nimmt ihren Betrieb erst am kommenden Montag wieder auf.

"Außer Betrieb": Die Fähre Bad Godesberg nimmt ihren Betrieb erst am kommenden Montag wieder auf.

Foto: Maximilian Mühlens

Wer derzeit von Bad Godesberg nach Niederdollendorf oder auch andersherum von Niederdollendorf nach Bad Godesberg möchte, muss einen größeren Umweg in Kauf nehmen. Denn die Rheinfähre Bad Godesberg ist derzeit außer Betrieb, erst am kommenden Montag wird die Fähre wieder fahren. Das führt bei den Kunden zu Unverständnis. Am Anleger hängen zwei Schilder, auf denen „Außer Betrieb!“ steht. Lediglich auf der Facebook-Seite der Fähre wird verraten, dass der Betrieb erst am 15. Februar wieder aufgenommen wird.

Kunden wundern sich, warum die Fähre nicht fährt

Ein GA-Leser meldete sich bei der Redaktion, denn er fragte sich, warum die Fähre nicht fährt. Schließlich sei der Scheitelpunkt des Hochwassers längst erreicht und der Rhein ziehe sich bereits merklich wieder in sein Bett zurück, die Schifffahrt auf dem Fluss sei auch längst wieder erlaubt. Die Fähre Bad Honnef, die zwischen Rolandseck und Bad Honnef pendelt, fahre auch wieder nach Fahrplan. Früher, so der Leser, habe es solche Ausfälle nicht gegeben, da sei die Fähre so lange gefahren, wie es nur ging und hätte auch gleich wieder den Betrieb aufgenommen, wenn es möglich gewesen wäre.

Betriebsinterne Entscheidung und Bedenken bei der Sicherheit

„Dass wir am Montag, 15. Februar, wieder den Betrieb aufnehmen, ist eine betriebsinterne Entscheidung, bei der auch sicherheitstechnische Gesichtspunkte Berücksichtigung finden“, erklärt Ingo Schneider-Lux von der Lux-Werft.

Dabei sei zum Beispiel die „gefahrlose Anfahrbarkeit der Anlegerampe“ ein Thema, so Schneider-Lux. Die Rampe auf Bad Godesberger Seite würde dabei eine besondere Rolle spielen, da die Fähre dort „direkt neben der Uferbefestigung beziehungsweise der Stützmauer der Straße“ anlege. Das Hochwasser benennt Schneider-Lux bei seiner Antwort an den GA dabei nicht explizit als Problem. 

Betriebsferien zu Weihnachten sorgten für Verärgerung

Licht ins Dunkel bringt Uwe-Karsten Staeck, Geschäftsführer der  Auto-Schnellfähre Bad Godesberg-Niederdollendorf GmbH (ASF). Die ASF hat den Fährbetrieb seit Juli 2014 an die Lux-Werft und Schifffahrt GmbH verpachtet. An der ASF ist die Stadt Bonn zu 75 Prozent beteiligt.  „Nach der Hochwasserspitze konnte die Königswinterer Fähre den Betrieb sofort nach Befahrbarkeit der Straßen und Zufahrten den Betrieb wieder aufnehmen, weil dort Pontonanleger auf beiden Seiten vorhanden sind, die sich den Wasserständen anpassen, das heißt sich rauf- und runter bewegen“, so Staeck. In Godesberg würde es ganz andere Voraussetzungen geben. Dort sind die Rampen unbeweglich.  „In Godesberg muss parallel zur Uferbefestigung angelegt werden. Hierzu wird auch  aus Sicherheitsgründen ein Baumstamm benötigt, der strömungsbedingt noch nicht  abschließend gerichtet werden konnte“, erklärt er weiter. In Niederdollendorf müsse das Schiff auf die Rampe fahren, was derzeit aufgrund der Strömung zu gefährlich sei. Sollten die Wasser- und Strömungsverhältnisse sich so entwickeln, wie vorausgesagt, könne der Betrieb bereits am Samstag, 13. Februar, wieder aufgenommen werden.

Schlechte Kommunikation war das Hauptproblem zu Weihnachten

Wie berichtet, hatte die Fähre ihren Betrieb in der Zeit vom 23. Dezember bis 3. Januar aufgrund der Pandemie eingestellt Laut Schneider-Lux habe es zwischen der Werft und der ASF ein Gespräch gegeben. „Es wurde sich auf eine bessere Kommunikation geeinigt, das war das eigentliche Problem“, erklärt er.

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