Ärgernis in Bad Godesberg Familie auf dem Heiderhof klagt über Hundekot

Heiderhof · In Bad Godesberg gibt es Ärger um Hundekot: Eine Anwohnerin auf dem Heiderhof vermutet, dass ihre Kinder sich beim Spielen auf der Wiese mit Würmern ansteckten.

 Nicht geeignet als Spielwiese, weil dort viele Hundehaufen liegen bleiben. Eine Familienmutter vermutet, dass ihre Kinder sich auf dem städtischen Grün am Rotdornweg mit Fadenwürmern angesteckt haben.

Nicht geeignet als Spielwiese, weil dort viele Hundehaufen liegen bleiben. Eine Familienmutter vermutet, dass ihre Kinder sich auf dem städtischen Grün am Rotdornweg mit Fadenwürmern angesteckt haben.

Foto: Katharina (FM) Weber

„Hier liegt einer“, sagt die Mutter einer dreiköpfigen Familie, während sie auf einen großen Hundehaufen zeigt. „Da ist noch einer. Und da drüben“. Drei nicht zu verachtende Exemplare fallen auf der kleinen Wiese am Rotdornweg sofort ins Auge. Auf dem angrenzenden Weißdornweg hat ein Hund ein Häufchen direkt auf dem Fußweg platziert. Wenige Meter weiter prangt eines im Vorgarten eines Anwohners. Und jeden Tag kommen neue Exemplare auf der städtischen Wiese dazu, berichtet die Mutter, die aus Rücksicht auf ihre Familie anonym bleiben möchte.

„Die Ignoranz der Leute ärgert mich maßlos“, fährt sie fort. 2010 ist sie mit ihrem Mann auf den Heiderhof gezogen, in der Hoffnung, die ideale Umgebung für ihre Kinder gefunden zu haben. Heute sind ihre beiden Söhne zehn und zwei Jahre alt, ihre Tochter ist sieben. Gerne haben sie auf der Wiese in der Nähe ihres Hauses Fußball gespielt – bis sie sich laut der Mutter über den Hundekot mit Würmern angesteckt haben. Ihr Sohn habe lange über Bauchschmerzen geklagt, schüttelte sich schließlich vor Schmerzen.

In der Bonner Kinderklinik habe man schnell die Diagnose gestellt: Fadenwürmer. Die Mutter vermutet, dass sie sich über den Fußball des ältesten Sohns übertragen haben, nachdem er auf der Wiese mit Hundekot in Kontakt gekommen war. Auch seine Schwester infizierte sich mit den Würmern.

Damit die Hundebesitzer hinter ihren Vierbeinern aufräumen, hatten die Kinder ein Schild gebastelt. „Kein Hundeklo“ hieß es darauf. „Es stand vielleicht eine Woche. Erst hat jemand das Schild umgetreten, jetzt ist es ganz weg“, so die Mutter. Da habe sich wohl jemand provoziert gefühlt. „Dabei müsste allen bekannt sein, dass der Rasen genutzt wird.“

Die Verursacher zu erwischen, gestalte sich schwierig. Meistens stünden die Besitzer in den Nebenwegen, während ihre Hunde ihr Geschäft verrichteten und seien so nicht zuzuordnen. Nur einmal hat sie ein Pärchen angetroffen. „Ich habe sie gebeten, den Haufen wegzumachen, dann haben sie angefangen zu diskutieren und sind auch noch frech geworden.“ Diese Faulheit und Ignoranz rege sie besonders auf. „Da ist auch die Fürsorgepflicht für den Hund gar nicht erfüllt.“

Das nordrhein-westfälische Landeshundegesetz besagt, dass der Hundehalter den Kot beseitigen muss. Wer das nicht tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Beim ersten Vergehen werden in Bonn 35 Euro fällig, danach kann das Verwarnungsgeld erhöht werden. Damit sein Besitzer tatsächlich zur Kasse gebeten werden kann, muss sein Hund allerdings auf frischer Tat ertappt werden. Das Hundekot-Problem gelte nicht nur für die Wiese am Rotdornweg, sagt die Mutter.

Auch in dem kleinen Park hinter der Gemeinschaftsgrundschule liege regelmäßig alles voll. Wenn sie mit Menschen von außerhalb spreche, höre sie öfter Kommentare wie: „Der Heiderhof ist ja schön, aber auch ganz schön schmutzig.“ Hinzu komme, dass auf dem Weißdornweg immer wieder Autos zerkratzt und Reifen zerstochen würden. Als ihr Auto gerade neu war, fand sie einen Kratzer mitten auf der Motorhaube. „Das kann kein Unfall gewesen sein. Da zerstört jemand mutwillig anderer Leute Eigentum“, schlussfolgert die Mutter. „Man hat ein kleines Einfamilienhaus gemietet, denkt, es ist alles nett und gutbürgerlich und dann so was.“

Eigentümer der Wiese am Rotdornweg ist die Stadt Bonn. Als Verkehrsgrün ist sie eine öffentliche Grünfläche, allerdings kein Spielplatz. Beschwerden über Hundekot am Heiderhof lägen dem Stadtordnungsdienst nicht vor, so Presseamtsmitarbeiter Markus Schmitz. Das Amt für Stadtgrün, bei dem solche Beschwerden auch eingehen, konnte er kurzfristig nicht für eine weitere Stellungnahme erreichen.

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