Plätzchenverkauf der Plittersdorfer Schützen Feenküsse und Zitronenherzen

Plittersdorf · Großer Andrang herrschte am Montagnachmittag beim improvisierten Plätzchenverkauf der Plittersdorfer Schützen. Da der Budenverkauf auf dem Nikolausmarkt ausfällt, verlegten die Schützen die Aktion kurzerhand an das Vereinsheim.

 Am Vereinsheim der Schützen: Ursula Klein verkauft Feenküsse und andere Plätzchen an Elisabeth Dresen.

Am Vereinsheim der Schützen: Ursula Klein verkauft Feenküsse und andere Plätzchen an Elisabeth Dresen.

Foto: Petra Reuter

Da viele Veranstaltungen wegen der Pandemie ausfallen müssen, wurden die Plittersdorfer Schützen erfinderisch. Bei einer Reibekuchen-Verkaufsaktion zeigten sie so vor wenigen Wochen, dass sie sich nicht unterkriegen lassen. Mit Hygienekonzept und vorheriger Abstimmung mit dem Ordnungsamt hatten sie dafür gesorgt, dass der sonst auf den Kirmestag fallende Verkauf trotzdem stattfinden konnte. Weil auch die Weihnachtsveranstaltungen ausfallen, verkauften die Aktiven am Montagnachmittag für die Nachbarschaft und ihre Stammkunden Weihnachtsgebäck am Vereinsheim.

„Hier war immer ordentlich was los, und es war immer eine tolle Atmosphäre“, beschrieb Ursula Klein den normalerweise am zweiten Adventssamstag stattfindenden Weihnachtszauber. Strohballen, Bänke, wärmende Feuerstellen und zauberhafte Buden mit Plätzchen und Selbstgebasteltem prägten hier seit neun Jahren ein Wochenende voll zauberhafter Stimmung. „Der Ortsausschuss hat das immer organisiert, viele haben mitgemacht“, erzählte Klein vom vorweihnachtlichen Plittersdorfer Ortsereignis.

Weil dieses Jahr der Weihnachtszauber ebenso wie die Bude auf dem Bad Godesberger Nikolausmarkt Corona zum Opfer fielen und die Schützen in keinem Fall eine größere Menschenansammlung riskieren wollten, sollten zunächst auch das traditionelle Plätzchenbacken in Kleins Küche und der Verkauf ausfallen. „Es haben aber so viele Leute gefragt, dass wir uns anders entschieden haben“, so die passionierte Bäckerin. Also legten die Schützen erneut ein Hygienekonzept vor.

„Es gibt wieder eine Einbahnstraße, Desinfektionsmittel und Markierungen für die Abstände“, sagte der erste Brudermeister Jürgen Hürten. Schon bei der Öffnung um 16 Uhr bildete sich eine kleine Schlange vor dem Schützenhaus. Die Kundschaft genoss offensichtlich, klassische und originelle Plätzchensorten hier einkaufen zu können. „Ich backe nur Spritzgebäck und Stollen“, verriet Elisabeth Dresen. Sie fand es gut, dass solche Aktionen trotz der aktuellen Situation stattfinden. „Das muss man unterstützen“, fand sie. Außerdem vervollständigte sie mit vier Plätzchensorten ihr heimisches Gebäckangebot. Erika Eikel aus Plittersdorf freute sich ebenfalls über die Gelegenheit, den Knabberteller zu füllen, weil sie selbst eher nicht backe.

Satte 19 verschiedene Sorten von Feenküssen über Zitronenherzen bis hin zu klassischen Zimtsternen verhießen in rund 200 hübsch gepackten Beutelchen vollendete Gaumenfreuden. Dafür hatte Klein in den letzten Tagen manchmal den ganzen Tag, einmal sogar bis 21 Uhr abends insgesamt rund 25 Kilogramm Teig verarbeitet. Damit sich beim Aussuchen niemand zu sehr in den Verkaufsraum beugen musste, hatte sie beschriftete Beispielbeutel der Leckereien ganz vorne drapiert. Noch am Wochenende schob sie nacheinander zwölf Bleche in den Ofen. „Da läuft der Backofen auch mal sechs Stunden am Stück“, sagte sie schmunzelnd.

Positives gewann auch Hürten dieser Zeit ab. „Wir nutzen die Phase, um eine Bude zu bauen und das Vereinsheim zu renovieren“, sagte er. Außerdem habe der Verein sich um die Anschaffung einer Laseranlage bemüht. „Im Frühjahr, wenn Corona es wieder erlaubt, wollen wir sie vorstellen“, kündigte er an.

Eine zweite Plätzchenaktion soll es am Montag, 7. Dezember, von 16 bis 19 Uhr geben. „Solange der Vorrat reicht“, sagte Hürten.

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