Festakt in Godesberg Frauenkreis für Europäische Freundschaft feiert sein 50-jähriges Bestehen

Rüngsdorf · Eine echte Goldkette wäre wohl zu teuer gewesen, aber schmückend war auch diese: Zum Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Frauenkreises für Europäische Freundschaft im Rheinhotel Dreesen hatte Gertrude Weniger vom österreichischen Gruppe in Salzburg als Vertretung der dortigen Präsidentin Ernie Priesner eine Kette aus 50 Mozartkugeln mitgebracht. Die übereichte sie Karin Weiß, Präsidentin der deutschen Gruppe, die 1963 in Bad Godesberg entstand.

 Beim Festakt: (von links) Maria Woite, Karin Weiß, Annette Schwolen-Flümann und Marie-Theres Paul.

Beim Festakt: (von links) Maria Woite, Karin Weiß, Annette Schwolen-Flümann und Marie-Theres Paul.

Foto: Ronald Friese

"Es ist bemerkenswert, wenn sich eine Gemeinschaft so lange am Leben hält", sagte Weiß. Damit hätte man wohl vor 50 Jahren nicht gerechnet, meinte die belgische Präsidentin Myriam Favril. Frauen aus sechs Ländern gehören diesem Kreis an: Neben Deutschland, Österreich und Belgien sind das Frankreich, England und Italien. "Der wichtigste Gründungsgedanke war, zum Frieden unserer Völker beizutragen", so Weiß.

"Wir vertreten dasselbe Ideal von Frieden, Toleranz und Freiheit", sagte Präsidentin Marie-Noelle Benjamin aus dem französischen St. Cloud. Ihre italienische Kollegin Carla Giorgetti aus Frascati hob hervor, die Frauen leisteten einen Beitrag zu einem besseren Verständnis zwischen den Nationen.

"Diese Freundschaft ist nicht nur ein wunderbares Geschenk", sagte Weiß, "sondern auch eine dauernde Aufgabe". Linda Johnston aus Maidenhead in England wünschte, dass das so weitergehe.

"1963 war ein sehr bewegtes Jahr", sagte die Godesberger Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann. Sie erinnerte vor allem an die Unterzeichnung des Elysée-Vertrages, der die deutsch-französische Zusammenarbeit begründete. Das sei auch die Grundlage für den Frauenkreises gewesen, bei dem Versöhnung, Freundschaft, Solidarität und Verständnis im Vordergrund stünden.

Beim Festakt trug der Trompeter Julian Schneid die "Ode an die Freude" und die sechs Nationalhymnen vor. Auch einige Gründungsmitglieder, unter ihnen Marie-Theres Paul, sowie ehemalige Präsidentinnen wie Maria Woite waren gekommen.

Fünf Tage lang unternehmen die Frauen gemeinsam unter anderem eine Fahrt nach Aachen und eine Führung durchs Konrad-Adenauer-Haus.

Die Entstehung des internationalen Vereins geht auf einen Besuch des Bad Godesberger Frauenbundes im Jahr 1959 in St. Cloud zurück, bei dem die Vorsitzende Else Ammermann und die stellvertretende Bürgermeisterin Honoire Clément die Idee regelmäßiger Frauenbesuche entwickelten. 1963 wurde das umgesetzt. Schließlich entstanden Freundschaften zu Frauen in vier weiteren Ländern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort