Geschlossenes Friesdorfer Freibad Stadt lehnt frühere Generalsanierung des Friesi ab

Bad Godesberg · Die Freibad-Freunde Friesdorf forderten in einem Bürgerantrag, dass sich die Verwaltung sofort mit den Planungen für eine Sanierung auseinandersetzt. Das möchte die Stadt Bonn allerdings erst nach Fertigstellung des Kurfürstenbades durchführen.

 Das Nichtschwimmerbecken des Friesi: Deutlich ist ein großer Flicken in der Folie zu sehen. Mittlerweile sind beide Becken mit Wasser gefüllt.

Das Nichtschwimmerbecken des Friesi: Deutlich ist ein großer Flicken in der Folie zu sehen. Mittlerweile sind beide Becken mit Wasser gefüllt.

Foto: Maximilian Mühlens

Einer schnellen Gesamtsanierung des mehr als 60 Jahren alten Friesdorfer Freibades hat die Stadtverwaltung eine Absage erteilt. Wie berichtet, hatten die Freibad-Freunde Friesdorf (FFF) einen Bürgerantrag gestellt, der unter anderem eine „zukunftsorientierte Gesamtsanierung“ forderte – binnen Jahresfrist. Ziel war es, dass mit den Planungen dazu noch vor Fertigstellung des neuen Kurfürstenbades begonnen werden sollte. Das Sport- und Bäderamt verweist in einer Stellungnahme nun darauf, dass das neue Kurfürstenbad das Schulschwimmen „als kommunale Pflichtaufgabe“ sicherstellen soll. Bis zu der Öffnung dieses neuen Hallenbades soll die Traglufthalle über dem Friesi das Schulschwimmen auch in den Wintermonaten in Bad Godesberg gewährleisten.

Schulschwimmen soll in den Wintermonaten im Friesi stattfinden

Dafür habe die Verwaltung auch den entsprechenden Mietvertrag bis zum 30. April 2026 verlängert. Eine Gesamtsanierung des Bades sei vor Inbetriebnahme des Kurfürstenbades „nicht zielführend“. „Für die Sanierungsmaßnahmen müsste das Schwimmbad für einen längeren Zeitraum geschlossen bleiben. In dieser Zeit würden die Schulen und Vereine im Stadtbezirk Bad Godesberg weder Schwimmunterricht, noch Kurse oder Training durchführen können“, heißt es aus dem Sport- und Bäderamt. Das Amt könne „aufgrund der umfangreichen Aufgaben aus dem Rahmenplan zur Neuordnung der Bäderlandschaft“ noch nicht sagen, wann die personellen Kapazitäten für eine Aufnahme der Planung zur Generalsanierung des Friesi zu Verfügung stehen. „Tatsächlich sind die im gesamtstädtischen Rahmenplan zur Neuordnung der Bäderlandschaft aufgeführten Neubauten oder Sanierungen der Schwimmhallen aufgrund ihrer Aufgabe, das Schul- und Vereinsschwimmen sicherzustellen, von höherer Priorität“, heißt es weiter.

Erneuerung der Beckenfolie wahrscheinlich im Mai 2023

Damit das Schwimmen in der Winterzeit unter der Traglufthalle in Friesdorf überhaupt stattfinden kann, muss erst die poröse Beckenfolie repariert sein. „Die Beckenfolie ist inzwischen mit Flicken verschlossen. Es wurde nun Wasser eingelassen, um zu prüfen, ob die Folie dicht ist“, so Lea Hoffmann vom städtischen Presseamt auf GA-Anfrage. Der Prüfvorgang werde nun einige Tage in Anspruch nehmen, von dem Ergebnis hänge dann der weitere Verlauf der Planung ab, erklärte sie am Freitag weiter. In der Stellungnahme der Verwaltung heißt es, dass die Verwaltung zur „Sicherung des weiteren Betriebes“ die kurzfristige Erneuerung der Beckenfolie plane. Ob diese Arbeiten noch vor dem Herbst beginnen können, ließ das Presseamt allerdings offen. Nach GA-Informationen ist dies nicht möglich. Vielmehr soll der Austausch der Folie in beiden Becken erst im Mai 2023 erfolgen, die Arbeiten würden dann zwei Monate andauern, wodurch das Friesi wieder geschlossen werden müsste. Die Schwimmsaison im Sommer 2023 könnte dadurch kürzer ausfallen.

Freibad-Freunde Friesdorf unzufrieden mit der Antwort der Stadt

Die FFF sind mit der städtischen Antwort auf ihren Bürgerantrag alles andere als zufrieden. „Es kommt in dieser Stellungnahme genau das zum Ausdruck, was wir mit unserem Bürgerantrag kritisieren: Nämlich, dass sich auf die städtischen Pflichtaufgaben beschränkt wird. Es wird keine Initiative ergriffen, weiterhin werden lieber bestehende, städtische Einrichtungen verfallen gelassen, als sie zu erhalten. Es wird darauf gehofft, dass die Technik noch irgendwie hält, ohne einen Plan für den Fall, dass doch mal was kaputt geht“, so FFF-Vorsitzender Rafael Röger zum GA. Die Einstellung habe bereits zu „der desaströsen Situation bei vielen städtischen Einrichtungen“ geführt. Daher appelliert Röger abermals an die Politik, sich „frühzeitig“ um den Erhalt des Friesi zu kümmern.

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