Awo-Arbeit in Corona-Zeiten Friesdorfer Nachbarschaftszentrum passt Programm an

Friesdorf · Die Päckchenaktion für den Bonner Verein für Gefährdetenhilfe haben die Ehrenamtlichen des Awo-Nachbarschaftszentrums wie gewohnt durchgeführt. Bei den Konversationskursen und den Spielenachmittagen gibt es bei den Friesdorfern Änderungen. Die Smartphone-Sprechstunde kommt aus dem Homeoffice.

 Planen die Deutsch-Konversationstreffen für das kommende Jahr: (v.l.) Anni Merzbach, Gisela Quaden, Elke Sabiel, Birgit Suppert, Christiane Hühner und Annette Heimat.

Planen die Deutsch-Konversationstreffen für das kommende Jahr: (v.l.) Anni Merzbach, Gisela Quaden, Elke Sabiel, Birgit Suppert, Christiane Hühner und Annette Heimat.

Foto: Petra Reuter

Etliche Veranstaltungen des Nachbarschaftszentrums fielen den Einschränkungen durch die Pandemie zum Opfer. Unterkriegen lassen sich die Aktiven der Arbeiterwohlfahrt (Awo) dadurch nicht. In der Adventszeit haben die Engagierten und ihre Helfer Weihnachtspäckchen für die Menschen gepackt, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Zusätzlich gaben sie einigen Angeboten eine neue Form.

Normalerweise stünden auf dem Programmplan für Dezember unter anderem Spielenachmittage und ein Spanischkurs. „Ich habe einige Angebote absagen müssen, weil sonst zu viele Menschen gleichzeitig zusammenkommen“, sagte Leiterin Anni Merzbach. Sie managt seit über 20 Jahren das Awo-Nachbarschaftszentrum in Friesdorf. Das bedeute allerdings nicht, dass man wegen der Pandemie die Hände in den Schoß lege, berichtete die Bad Godesbergerin. „Wir haben bei einigen Angeboten eben die Voraussetzungen geändert.“

So findet die Hausaufgabenhilfe in den Räumen der Awo meist als Einzelbetreuung mit Abstand statt und zum Angebot „Deutsch sprechen üben“ kommen Migrantinnen im kleinen Kreis. Um Erfahrungen aus und Pläne für den Kurs zu besprechen, trafen sich die Ehrenamtlichen Annette Heimat, Christiane Hühner, Gisela Quaden, Elke Sabiel und Birgit Suppert jetzt zum Austausch. „Unter 2G-Regel und mit Abstand“, betonte Merzbach.

Die lange Pause ist für die Teilnehmerinnen ein Problem

„Für viele ist die lange Pause ein Problem“, berichtete Hühner von ihren Erfahrungen. Sie leitet auch noch Alphabetisierungskurse. Oft gingen zuvor erarbeitete Kenntnisse verloren. Interesse und guter Wille seien trotzdem da, auch wenn manche Frau von sich aus nicht viel spreche, stellte Hühner fest. Besonders für jene Besucherinnen, die beispielsweise trotz schwieriger sprachlicher Voraussetzungen mit über 40 eine Ausbildung zur Erzieherin oder zur Pflegerin anpacken, sei die Stunde am Donnerstagnachmittag um 14 Uhr enorm wichtig.

„Auch solche Dinge wie die Päckchenaktion oder das Handysammeln konnten wir durchführen“, berichtete Merzbach. Rund 60 Kilo Handys hat sie in diesem Jahr an den Nabu gesendet, der den Erlös aus dem Recycling für Naturschutzprojekte nutzt. „Und bei der Päckchenaktion sammeln wir hier im Nachbarschaftszentrum Päckchen für Bedürftige, die der Verein für Gefährdetenhilfe verteilt“, informierte sie. Von Geldspenden kaufen die Ehrenamtlichen weihnachtliche Süßigkeiten, Hartwurst und haltbare Lebensmittel oder Hygieneprodukte. Socken, Schals oder Mützen werden ebenfalls eingepackt. Wenn der Inhalt des Päckchens eindeutig für Frauen oder Männer bestimmt ist, wird das außen gekennzeichnet.

„Man kann schon eine Menge machen“, stellte Merzbach klar. Dabei helfen auch die neuen Medien. Aus dem „Homeoffice“ heraus führte beispielsweise ein Ehrenamtlicher per Zoom-Konferenz die Smartphone-Sprechstunde durch.

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