Musikszene in Bad Godesberg Für junge Künstler heißt es wieder Bühne frei

Bad Godesberg · Rock- und Popzentrum startet Showcase-Konzertreihe unter Schutzauflagen. Jugendmusikwettbewerb Toys2Masters fällt aus

 Cyrus Valentine (v.l., Geschäftsführer), Annabelle Stockberg (Azubi), Jannis Roloff (Werkstudent) wollen wieder durchstarten.

Cyrus Valentine (v.l., Geschäftsführer), Annabelle Stockberg (Azubi), Jannis Roloff (Werkstudent) wollen wieder durchstarten.

Foto: Niklas Schröder

Im Rock- und Popzentrum gibt es nach längerer Pause wieder Konzerte. Neben der wöchentlichen Showcase-Reihe sind auch Themenabende wie der Girls Rock! im Programm. Mit einer maximalen Besucherzahl von 45 muss sich das Musiknetzwerk aber an die Coronaschutzverordnungen halten. Dafür seien alle Konzerte kostenlos, wie Geschäftsführer Cyrus Valentine mitteilt.

„Es ist das Wichtigste für uns, wieder Konzerte veranstalten zu können. Eine junge, lokale Musikszene kann sich ohne Auftrittsmöglichkeiten vor Publikum nicht weiterentwickeln. Selten war die Gesamtheit der Kulturschaffenden in einer schwereren Krise als heute und wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, um die Szene am Leben zu erhalten“, so Valentine. „Auf glühenden Kohlen“ hätten die Künstler und auch die Mitarbeiter des Musiknetzwerkes in den vergangenen Monaten gesessen. „Uns haben sehr viele Bewerbungsanfragen von Künstlern erreicht, die wieder auf der Bühne stehen wollten“, berichtet Valentine.

Mit den Showcase-Konzerten bietet das Netzwerk seit September jungen und unbekannten Acts wieder eine Plattform. „Von Hiphop, über Metall und Alternative ist so ziemlich alles im Programm vertreten, bei den Showcase-Konzerten gibt es keine Genrelimits“, sagt Jannis Roloff. „Das macht die Vielseitigkeit aus, die wir hier anbieten wollen“, so der Werkstudent. Außerhalb der Reihe gebe es zudem noch Formate wie den Girls Rock!, wo insbesondere mehr Frauen auf die Bühne sollen. Bei der Taktart ist die Metallszene gefragt und in der Rapzone ist der Name Programm.

„Trotz einiger Einschränkungen, freuen sich die Bands sehr und sind dankbar, dass es das Angebot wiedergibt“, sagt Valentine. Bestuhlte Konzerte, ein größerer Abstand zur Bühne und die Maskenpflicht sind Schutzmaßnahmen, die im RPZ gelten. „Außerdem müssen sich alle Besucher in Listen zur Rückverfolgung eintragen.“

Die Resonanz der letzten Konzerte sei dennoch durchweg positiv gewesen, so Valentine. „Das Publikum nimmt die Situation gut an.“ Damit das so bleibt, habe man sich dazu entschlossen, alle Konzerte kostenlos anzubieten. „Das ist zwar ein völliges Minusgeschäft, aber wir machen das jetzt, weil wir das Kulturangebot in Bonn aufrechterhalten wollen.“

Auch im Hinblick auf den Jugendmusikwettbewerb Toys2Masters, der dieses Jahr wegen der Corona Pandemie nicht stattfinden kann. „Wir haben uns dazu entschlossen, anstelle eines halben Programms, den vollen Wettbewerb wieder im nächsten Jahr auszutragen.“ Das habe auch die Mehrheit der teilnehmenden Künstler in einer Umfrage so bestätigt. „Die meisten Bands, die sich für dieses Jahr beworben hatten, wollen im nächsten Jahr wieder mitmachen. Dennoch wird ein Aufruf zur Teilnahme in den nächsten Tagen online gehen“, kündigt Valentine an.

35 Konzerte umfasst der Wettbewerb, bei dem zum Finale tausend Besucher in das Brückenforum kommen. Im März soll der Wettbewerb Toys2Masters wieder starten, das sei beschlossen. „Wir planen mit zwei Konzepten für den Wettbewerb – zum einen die Konzerte unter Normalbedingungen, wo auch wieder andere Städte angefahren werden und eben die Konzerte unter den jetzigen Bedingungen,“ sagt Valentine dem GA.

Sollten auch im März nächsten Jahres die Maßnahmen nicht gelockert sein, werde man an den gewohnten Regeln schrauben müssen. „Dann gibt es bestuhlte Konzerte mit sehr begrenzter Personenzahl.“ Die Konzerte würden aber digital aufgezeichnet und im Internet einem größeren Publikum bereitgestellt werden, sagt Valentine. „Workshops und Musikcoaching werden ebenfalls stattfinden.“ Wie sich aber die zwei Halbfinale und das Finale gestalten werden, sei hingegen noch „völlig offen“, denn bis zum Dezember 2021 könne noch viel passieren.

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