Willkommens-Cup in Plittersdorf Fußball spielen als gelebte Integration

PLITTERSDORF · Die Sonne lachte den ganzen Tag auf den Kunstrasenplatz des SSV Plittersdorf. Etwa 120 Kinder und ihre Familien hatten sich am Sonntag dort versammelt, um am ersten Willkommens-Cup des Marokkanischen Kulturvereins Bad Godesbergs teilzunehmen. Unterstützung erhielten sie dabei vom Stadtsportbund Bonn.

 Große Besetzung zum Turnierauftakt: Internationales Flair brachte das Turnier auf den Kunstrasenplatz des SSV Plittersdorf.

Große Besetzung zum Turnierauftakt: Internationales Flair brachte das Turnier auf den Kunstrasenplatz des SSV Plittersdorf.

Foto: KATHARINA WEBER

Rund die Hälfte der Kinder stammt aus Flüchtlingsfamilien, denn Ziel des Fußballturniers war es, den Kontakt zwischen Kindern unterschiedlicher Herkunft auf spielerische Weise herzustellen. Auch nach dem Turnier setzte sich das Familienfest dank Hüpfburg, Torwandschießen, Bubble Ball sowie Essens- und Getränkeständen bis in die frühen Abendstunden fort.

Viele der Kinder waren Schüler der Karl-Simrock-Schule, der Johannes-Rau-Schule oder stammten aus der Flüchtlingsnotunterkunft in Muffendorf. Beide Schulen unterrichten internationale Klassen, deren Schüler erst vor Kurzem in Bonn angekommen sind und oft noch kein Deutsch sprechen. Die meisten von ihnen stammen aus Flüchtlingsfamilien.

Die Spielregeln wurden deswegen auf Deutsch, Englisch und Arabisch erklärt. "Wir möchten das Miteinander stärken und Vorurteile durch neue Begegnungen abbauen. Gerade für die Kinder aus den Internationalen Klassen ist es besonders wichtig, schnell neue Kontakte knüpfen zu können.

Mit dem Willkommens-Cup möchten wir ihnen das Einleben erleichtern und ihnen zeigen: Schön, dass ihr da seid. Ihr seid herzlich willkommen", so Mustafa Cadi, stellvertretender Vorsitzender des Kulturvereins. Auf die Anfrage, beim Turnier mitzumachen, hätten beide Schulen sofort positiv reagiert, sagte er. Auch der SSV Plittersdorf sei direkt von der Idee begeistert gewesen und habe bereitwillig die sportliche Organisation übernommen.

Gespielt wurde vier gegen vier und nach jedem Spiel wurden die Mannschaften neu zusammengestellt. Schiedsrichter gab es keine, stattdessen sollten die Spieler die Regeln selber im Auge behalten. Dadurch sollte der Kontakt und die Kommunikation zwischen den Spielern verstärkt werden.

Das System stellte außerdem weniger den sportlichen Erfolg, als vielmehr Spielfreude und Mannschaftsgeist in den Vordergrund. Punkte konnten die Kinder trotzdem sammeln: Für jeden Sieg gab es einen Stempel, die sechs Spieler mit den meisten Stempeln erhielten am Ende des Tages einen Fußball. Für alle Teilnehmer gab es gleich zu Anfang ein T-Shirt mit dem Logo des Cups - zwei sich schüttelnde Hände, die einen Fußball umschlingen - und am Ende sogar eine Medaille.

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