Geschäftspartner eröffnen Pub „The Wild Hog“ Ein Stück Irland in Friesdorf

Friesdorf · Ab Samstag gibt es einen neuen Irish-Pub in Bonn-Friesdorf. Über die Flutkatastrophe an der Ahr haben Frank Goldstein und Roger Sieger als Geschäftspartner zusammengefunden. Gemeinsam eröffnen sie jetzt den Pub „The Wild Hog“.

 Die Geschäftspartner Frank Goldstein (l.) und Roger Sieger vor ihrem Pub in der Annaberger Straße.

Die Geschäftspartner Frank Goldstein (l.) und Roger Sieger vor ihrem Pub in der Annaberger Straße.

Foto: Axel Vogel

Das lila Logo mit dem Wildschweinkopf verkündet den Friesdorfern schon länger, dass sich bald etwas tut, in der kleinen Kneipe an der Annaberger Straße 128a. Noch vor Beginn der Corona-Krise hatte „Anne’s Bergstube“ geschlossen, ab Samstag sollen sich an gleicher Stelle die Türen des Irish Pubs  „The Wild Hog“ öffnen.

Es gibt viele Warums, die man den Geschäftspartnern Frank Goldstein und  Roger Sieger stellen möchte. Warum der Name, warum ein Irish Pub und warum eine Gastro-Neueröffnung mitten in der Pandemie? „Ich habe bis Juli das Landgasthaus Schuld an der Ahr betrieben, das uns dann leider weggeschwommen ist“, fängt Sieger mit dem letzten Punkt an. Nachdem der Inhaber den Abriss des Gebäudes beschlossen habe, wollte er als Pächter etwas Neues anfangen.

Es ist das erste Gemeinschaftsprojekt der Pächter

In Troisdorf betreibt der 43-Jährige seit Januar 2020 den Irish Pub „The Old Dog’s Head“ (Der alte Hundskopf), den er als Geschäftsführer der kleinen Hennefer Brauerei Butcher‘s Beer mit eigenen Erzeugnissen bestückt. Unter anderem beliefert er den „Saloon-Halfenhof“ in Ramersbach an der Ahr, den Frank Goldstein seit Pfingsten 2019 führt. „Wir sind zwar nicht direkt betroffen gewesen vom Hochwasser, haben aber sehr viel geholfen, auch in Schuld“, sagt Goldstein.

Über die gemeinsamen Hilfseinsätze freundeten sich die beiden Männer an und beschlossen, eine Lokalität zu suchen. „An der Annaberger Straße stimmt einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt der 46-Jährige, der in Wachtberg groß geworden ist und in Friesdorf zur Schule ging. Das Pflaster hier ist für ihn also nicht neu. Derzeit feilen sie mit Helfern noch an der Inneneinrichtung. Die Guinness-Uhr hängt bereits, aber der große Fernseher für Sportübertragungen muss noch an die Wand, zudem müssen sehr viele Gläser eingeräumt sowie Hocker und Tische aufgestellt werden. Vorübergehend blockieren sie noch die Toiletten. Dass sie alle Platz finden in der sehr überschaubaren Ein-Raum-Kneipe, davon sind die „The Wild Hog“-Chefs überzeugt. „Es gibt 30 Sitzplätze und im Sommer auch zwei bis drei Tische draußen“, sagt Goldstein.

Es gibt nur bierbegleitende Speisen

 Zudem soll irische Musik laufen, für den klassischen Fiddler aber fehle es an Platz. Und natürlich wird  Bier ausgeschenkt. „Wir haben das helle obergärige Butcher’s, das naturtrübe Pils ‚Naturbursche‘ sowie Sion Kölsch, Jever Pils, Guinness und Kilkenny“, stellt Sieger die Getränkeliste vor, die noch um Weine von Ahr und Mosel erweitert wird. „Wir sind aber ein klassischer Pub und bieten lediglich kleine bierbegleitende Speisen an“, gibt  es sozusagen Entwarnung an den Spanier „El Caballo“ und den „Friesdorfer Hof“ um die Ecke. Die Pächter zeigen sich überzeugt, dass ihr Konzept aufgeht. „Die Lage ist exzellent, zudem sind wir gut vernetzt und sehr aktiv auf Social Media“, sagt der Troisdorfer Sieger, der früher die „Butcher’s Sportsbar“ an der Kaiserstraße betrieb. Man wolle den Bonnern irische Lebensfreude und Bierkultur näherbringen; Sieger selbst ist mit einer Irin verheiratet.

 Erste Arbeitskräfte gibt es auch schon in Form von Studenten, die oberhalb des neuen Pubs wohnen. „Wir suchen aber noch Aushilfen“, so Goldstein. An diesem Samstag, 11. Dezember, soll um 19 Uhr der Startschuss fallen; danach soll vorerst mittwochs bis freitags ab 19 Uhr sowie samstags ab 15 Uhr geöffnet sein, sonntags nur bei FC-Köln-Spielen. Die letzte Runde ist, wie in Irland, um 1 Uhr. „Eine Konzession haben wir bis 5 Uhr, aber wir wollen ja kein Nachtclub sein“, betont Sieger in Richtung neuer Nachbarn. Der Einlass erfolgt nach 2G-Regeln. Bliebe noch der Name. „Zum einen passt er zu uns, zum anderen ist er in Anlehnung an meinen Lieblingspub ‚The Stag’s Head‘ in Dublin entstanden“, erzählt Sieger. Mal schauen, ob sich der „Hirschkopf“ eines Tages auch in Bonn findet.

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