Beitrag Ungarns zur Wiedervereinigung Gedenktafel für Europas Einheit

MEHLEM/BERLIN · "Bewegend waren die Vielzahl der Veranstaltungen im vergangenen Jahr, die an die Öffnung der österreichisch-ungarischen Grenze erinnern" sagt Roland Migende, der eine ganz besondere Verbindung zur deutsch-ungarischen Geschichte beisteuern kann.

 Roland Migende überreichte in der ungarischen Botschaft die Unterschriften.

Roland Migende überreichte in der ungarischen Botschaft die Unterschriften.

Foto: Schmelzeisen

Ein erster Schritt war vor inzwischen 26 Jahren das "Paneuropäische Picknick", welches zur Grenzöffnung führte. Im Herbst 2014 fand in unmittelbarer Nähe zur Glienicker Brücke in Potsdam ein Festakt statt, bei dem neben vielen prominenten Gästen auch Menschen eingeladen waren, die die deutsch-ungarische Freundschaft in den vergangenen Jahrzehnten mitgeprägt haben. Dazu gehörte der heute in Bad Godesberg lebende Roland Migende, der sich seit 25 Jahren ehrenamtlich in Ungarn auf dem Gebiet der Umwelterziehung als Forstbeamter engagiert.

Migende erstellte aus Anlass der Feierlichkeiten eine Gedenktafel. Auf dieser Tafel sammelte Roland Migende die Unterschriften bedeutender Politiker, wie beispielsweise von Hans-Dietrich Genscher und Kanzlerberater Horst Teltschik, Bundesminister Theo Waigel, dem damaligen Seelsorger für DDR-Flüchtlinge und heutigen ungarischen Gesundheits- und Sozialminister Zoltán Balog.

Besonders beeindruckt von der Idee war Bundespräsident Joachim Gauck, der die Tafel ebenfalls unterzeichnete. Gauck lobte die Tafel als "Erinnerungstafel von ganz besonderer historischer Bedeutung". Migende selbst betrachtet sein Engagement auch als ein bescheidenes "Dankeschön" an die ungarischen Menschen, mit Schwerpunkt der Jugend in Ungarn. "Letztlich waren es Ungarn in besonderer Weise, die am Rande der Stadt Sopron mit der Grenzöffnung begonnen haben und damit einen erheblicher Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung leisteten", sagt er.

Auf den vielen Fotos der damaligen Ereignisse ist auch ein Berufskollege von Roland Migende mit ins Rampenlicht der Weltgeschichte gerückt. Der damalige Leiter des Forstamtes Sopron, Laszlo Magat, beteiligte sich bei der Öffnung eines der Grenztore, erläutert Roland Migende. Die Tafel mit Original-Stacheldrahtstücken von der ehemaligen Grenze bei Sopron hat Roland Migende inzwischen der ungarischen Botschaft in Berlin übergeben - als bleibendes Zeugnis ganz bewegender Tage der deutsch-ungarischen Geschichte.

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