Neues Wohnprojekt für die Generation "50 plus" Gemeinsam zu Hause

BAD GODESBERG · Jenseits des 50. Lebensjahres noch einmal richtig Schwung holen und dem Leben eine neue Richtung geben diesem vielfach verbreiteten Wunsch möchte jetzt eine neue Bad Godesberger Initiative eine Basis bieten. Ihr Ziel ist die Gründung einer Gruppe, deren Mitglieder neben dem gemeinsamen Wohnort auch ein Stück des Alltags mit anderen teilen wollen. Die Bürgerstiftung Rheinviertel hat für das Wohnprojekt die Rolle des Beraters und Moderators übernommen.

 Suchen Mitstreiter (von links): Mareike Walbröl, Wolfgang Picken, Claudia Koenig und Gabriele Thiel-Hebborn.

Suchen Mitstreiter (von links): Mareike Walbröl, Wolfgang Picken, Claudia Koenig und Gabriele Thiel-Hebborn.

Foto: Ronald Friese

"Gemeinsam mit anderen zu Hause", so lautet der Arbeitstitel, unter dem Claudia Koenig und Gabriele Thiel-Hebborn jetzt Ideen sammeln und den bereits bestehenden Arbeitskreis zu einem konkreten Projekt weiterentwickeln wollen. Am 6. Mai wird es eine öffentliche Informationsveranstaltung zu dem Thema geben, bei der neben Interessenten auch konkrete Ideen willkommen sind.

Vorgegeben ist lediglich das Ziel, unter einem Dach eine gemeinsame Wohnform ins Leben zu rufen, deren Mieter sodann eine neue und aktive Nachbarschaft bilden. Einschränkungen gibt es dabei nur wenige: Falsch liege etwa derjenige, dem eine klassische Wohngemeinschaft vorschwebt: So sollen die Teilnehmer durchaus in den "eigenen vier Wänden" leben, während parallel Gemeinschaftsräume zur Verfügung stehen sollen. Nicht angestrebt werden zudem betreutes Wohnen oder Krankenpflegedienste. "Zielgruppe unserer Idee sind eher solche jung gebliebenen Erwachsenen, die sich zum Ende ihrer beruflichen Laufbahn eine Veränderung vorstellen können, kontaktfreudig und ihren Alltag gemeinsam mit anderen Menschen gestalten möchten", sagt Claudia Koenig.

Wo diese Idee Gestalt annehmen könnte, ist zurzeit ebenfalls noch offen; fest steht lediglich, dass ein Objekt in Bad Godesberg gesucht wird und dass es barrierefrei sein soll. "Wir verstehen uns als Bürgerinitiative, deren kleinste gemeinsamer Nenner Toleranz, Kompromissfähigkeit, Neugierde und die Bereitschaft zu Verankerung und Aufbruch zugleich sind", sagt Gabriele Thiel- Hebborn. Entsprechend würden auch keine Inhalte vorgegeben, sondern sollen von der Gruppe selbst erarbeitet werden. "Das kreative Miteinander der Vorbereitungsphase soll sich später in den kreativen Räumen wiederfinden. Die Beteiligten selbst werden bestimmen, was am Ende dabei heraus kommt", sagt Dechant Wolfgang Picken, Vorsitzender der Bürgerstiftung Rheinviertel.

Die Stiftung werde den Prozess moderieren und später als "Pate" bei der Suche nach einem gangbaren Geschäftsmodell behilflich sein. "Erfahrungsgemäß besteht gerade bei Menschen jenseits der 50 die Bereitschaft zu einem Umbruch", sagt Picken. Unterstützung finden die Initiatorinnen bei Mareike Walbröl, Ehrenamtskoordinatorin der Bürgerstiftung. In ihrem Aufgabenbereich ist das Netzwerk "Mitten im Leben" angesiedelt, unter dessen Dach sich die Initiatorinnen des Wohnprojekts auch kennen gelernt hatten. "Solch ein Wohnprojekt erfordert viel Teamfähigkeit", sagt Mareike Walbröl. Wichtig sei, dass jeder bereit ist, sich voll und ganz einzubringen.

Wer sich näher über das geplante Wohnprojekt informieren möchte, ist am Montag, 6. Mai, bei einer Informationsveranstaltung im Treffpunkt Herz-Jesu, Beethovenallee 38, richtig. Beginn ist um 19 Uhr. Per E-Mail sind die Initiatoren unter mitten-im-leben@rheinviertel.de zu erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort