"Sternenlicht"-Aktion für Flüchtlinge Geschenke über Geschenke

Bad Godesberg/Friesdorf · Sichtlich stolz zeigten sich die Akteure von "Supernova Godesberg", die rund 200 persönliche Wunschpäckchen für Kinder, Jugendliche und junge Mütter bei einer kleinen Feierstunde im CJG Hermann-Josef-Haus übergaben.

 Aktion "Sternenlicht" für das Hermann-Josef-Haus: Auch in diesem Jahr stapeln sich die Geschenke.

Aktion "Sternenlicht" für das Hermann-Josef-Haus: Auch in diesem Jahr stapeln sich die Geschenke.

Foto: Ronald Friese

Sechs Godesberger Unternehmen hatten, mittlerweile im 13. Jahr, mit Unterstützung von Wolfgang Lentner vom Hermann-Josef-Haus mit ihrer Weihnachtsbenefizaktion "Sternenlicht" auch zu diesem Weihnachtsfest einen Berg aus liebevoll verpackten Geschenken gebaut. "Die Päckchen werden auf die einzelnen Gruppen verteilt", sagte Susanne Beckschwarte, pädagogische Leiterin des Hermann-Josef-Hauses.

"Wie in den vergangenen Jahren werden dieses Weihnachten Kinder, Jugendliche und junge Mütter im Hermann-Josef-Haus mit je einem von 200 Geschenkpäckchen, von denen jedes einzelne einen wunderschön gebastelten Wunschstern mit dem persönlichen Wunsch eines Kindes trägt, unter dem Weihnachtsbaum bedacht", sagte Initiatorin Lilo Franzen.

Als kleines Dankeschön dürfen die Schenkenden wieder den verzierten Wunschstern als Erinnerung an die Benefizaktion behalten und ihren eigenen Weihnachtsbaum damit schmücken. "Das schönste Weihnachtsgeschenk für uns als Kooperationspartner von Supernova-Godesberg ist, dass unsere Idee inzwischen von so vielen Bürgern aufgegriffen wurde, dass immer wieder neue Initiativen für sozial schwache Kinder und Menschen eine weitere Sternenlichtaktion gestalten."

Die Kooperationspartner - Jean und Lilo Franzen, Axel Bergfeld, Nicola Linde, Michael Eberz und Brigitte Weimar - hätten mit ihrer Benefizaktion in 13 Jahren mit 2640 persönlichen Geschenkpäckchen ein ursprünglich unvorstellbares und nachhaltiges Etappenziel erreicht, so Franzen. Alle Präsente hätten einen "sagenhaften Wert" von insgesamt 60.000 Euro.

Bad Godesberg. In den katholischen Kindertagesstätten in Bad Godesberg wurden in den vergangenen Wochen 120 Weihnachtspäckchen für Flüchtlingskinder gepackt - unter großer Hilfe der Kinder. Einige Päckchen hatten die Familien der Kindergartenkinder bereits daheim vorbereitet. "Wie bereits im vergangenen Jahr soll das ein Zeichen der Aufmerksamkeit und Verbundenheit unserer Familien an die Flüchtlingskinder sein. Wir möchten, dass die Weihnachtsfreude auch in die Herzen der Kinder einkehrt, die es durch die Flucht und das Ankommen in der Fremde schwer haben", sagte Dechant Wolfgang Picken.

Jedes Päckchen wurde individuell zusammengestellt. Im Vorfeld hatten die Kitas über den "Runden Tisch Flüchtlingshilfe Bad Godesberg" Alter und Geschlecht der Kinder erfahren, um den Inhalt der Geschenke darauf abstimmen zu können. "Die Kindergartenkinder und ihre Familien haben mit viel Anteilnahme bei der Aktion mitgemacht.

Es war schön zu erleben, wie selbst den ganz Kleinen wichtig war, den Flüchtlingskindern eine Freude zum Weihnachtsfest zu machen", sagte Stephanie Sünskes, eine der Kindergartenkoordinatorinnen des Godesberger Kindergartennetzwerks. In den Kitas werde mit den Kindern viel über die Situation der Flüchtlinge gesprochen. In vielen Einrichtungen seien bereits auch Flüchtlingskinder aufgenommen worden, heißt es aus dem Seelsorgebereich. Zwischenzeitlich werden die Päckchen ehrenamtlich von Mitarbeitern der Detecon International GmbH an die Organisationen am Runden Tisch ausgeliefert, damit die Geschenke ihre Adressaten vor Weihnachten erreichen.

Friesdorf. Zurzeit gibt es vier Gruppen von Ehrenamtlichen, die den Flüchtlingen in der ehemaligen Michaelschule helfen möchten. In der Gruppe "Sprachtraining" entstand der Wunsch, noch vor Weihnachten etwas für die Bewohner zu tun. Willkommens- oder Weihnachtspäckchen zu packen, am besten für jeden Flüchtling eins, war eine naheliegende Idee. Erst vor zwei Wochen hatte Margret Loske die Sache in die Hand genommen und sprach die ehrenamtlichen Gruppen der Michaelschule, Freunde und Bekannte an.

Da der Bedarf der Bewohner nicht bekannt war, wurden Lebensmittelpäckchen in buntes Geschenkpapier gepackt - mit Begeisterung. Denn mit überschaubarem Aufwand Freude zu bereiten, sprach alle an. So kamen bislang nahezu 100 Päckchen zusammen, darunter 50 aus der evangelischen Thomas-Kirchengemeinde Friesdorf und Plittersdorf sowie von der evangelischen Bodelschwingh-Schule Friesdorf. Am Montagnachmittag verteilten Margret Loske, Monika Kirschbaum und Isolde Born die Päckchen. Gemeindereferent Clemens Rieger von der katholischen Gemeinde St. Martin und Severin half dabei.

So kamen nahezu alle der 96 Bewohner der Michaelschule in die Küche - der einzige zur Verfügung stehende Raum. Auf vier Tischen stapelten sich die Päckchen, bestaunt von Kinder- und Erwachsenen. "Die Freude war den Bewohnern anzumerken", so die Initiatoren. Die Kinder erhielten Schokoladenweihnachtsmänner, Spielsachen waren auch dabei. Besonders die Frauen hatten sich duftendes Duschgel gewünscht, das sie auch bekamen.

Eine sehr alte Dame, deren Sprache niemand kannte, hatte Freudentränen in den Augen. Viele nutzten die Gelegenheit, Gespräche auf Deutsch zu üben. Man merkte ihnen sichtlich den Stolz an. Einige von ihnen besuchen die Kurse der Volkshochschule. Sie lobten "In Bad Godesberg lebt es sich gut". Und "Deutschland ist ein Land, was die Menschenrechte achtet", sagten sie.

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