Mord in Kerpen Getötetes Mitglied der Black Jackets in Bonn bekannt

BONN/KERPEN · Der 30-jährige Kerpener, der in der Nacht zu Samstag in Quadrat-Ichendorf erschossen wurde, ist Mitglied der Black Jackets. Das bestätigte die Kölner Staatsanwaltschaft am Montag. Die Straßengang hatte zuletzt in Bad Godesberg von sich reden gemacht, wo die Mitglieder Angst und Schrecken verbreitet hatten.

Sechs Bandenmitglieder waren nach Razzien im Januar festgenommen worden und sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft.

Laut Staatsanwaltschaft soll ein 45-jähriger Kioskbesitzer den 30-Jährigen erschossen haben. "Die Zugehörigkeit des Opfers zu der Gruppierung spielte keine Rolle beim Tatgeschehen", so die Staatsanwaltschaft.

Die Motivlage sei eine andere. So soll der Sohn des 45-Jährigen in dem Kiosk Streit mit einigen Mitgliedern der Black Jackets gehabt haben. Im Rahmen der Auseinandersetzung wurde der Sohn verletzt und ging daraufhin nach Hause, um seinem Vater von dem Vorfall zu berichten.

Der 45-Jährige fuhr daraufhin mit seinem Sohn zu dem Kiosk zurück, wo der Streit weiterging. "Der 45-Jährige hat ausgesagt, dass er dann 'irgendwie ausgerastet' sei", heißt es von der zuständigen Kölner Staatsanwaltschaft.

Ob der Verdächtige oder sein Sohn ebenfalls Mitglieder der Black Jackets sind, sei nicht bekannt. Das gleiche gelte für die Frage, ob der Getötete Kontakt zu den Godesberger Black Jackets hatte. Nach GA-Informationen ist er allerdings in Bonn bekannt, und aus dem Facebook-Auftritt der Black Jackets Westend geht hervor, dass die Bergheimer Gruppe zum selben Chapter (Orts- oder Landesgruppe) wie die Bonner gehört.

Wie die Bonner Anklagebehörde erklärte, hüllen sich die sechs verhafteten Bandenmitglieder in Schweigen. Die Ermittler werfen den teils einschlägig vorbestraften Männern zahlreiche Straftaten vor, darunter gefährliche Körperverletzung, Raub, Bedrohung und Verstoß gegen das Waffengesetz.

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