Gemeinde Wachtberg Glückwünsche für Peter Schmitz

WACHTBERG · Mit einer ganz persönlichen und bewegenden Ansprache bedankte sich Peter Schmitz, Ehrenbürgermeister der Gemeinde Wachtberg, im Berkumer Rathaussaal bei den Gratulanten aus der Kommunalpolitik, die ihm Glückwünsche zu seinem 85. Geburtstag überbrachten.

 Bürgermeisterin Renate Offergeld gratuliert Peter Schmitz mit einem Spiegel für die Straßensicherung zum 85. Geburtstag.

Bürgermeisterin Renate Offergeld gratuliert Peter Schmitz mit einem Spiegel für die Straßensicherung zum 85. Geburtstag.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Er verwies erneut auf seine Devise "Die Kirche im Dorf lassen und danach sein Leben gestalten". Der ehemalige Wachtberger Bürgermeister Peter Schmitz war und ist Handwerker und ist immer noch im Schreinerhandwerk aktiv. Seit 70 Jahren ist er Tischler, führte viele Jahre die Tischlerinnung Bonn-Rhein-Sieg an, wurde schließlich von seinen Tischlerkollegen auch zum Ehrenobermeister ernannt.

Das nationalsozialistische Regime setzte seiner Familie sehr zu, weil Mutter Schmitz trotz erheblicher Repressalien Kriegsgefangene Zuhause mit am Essenstisch Platz nehmen ließ oder mit Lebensmitteln half. Das war für Peter Schmitz als eines von fünf Kindern von so großer Bedeutung, dass er sich im späteren Leben auch auf vielfache Weise sozial engagierte.

Peter Schmitz nutzte jetzt die Gelegenheit, sich bei seiner Familie für die jahrzehntelangen zeitlichen Entbehrungen im Familienleben zu entschuldigen, da er sich zu oft im Rathaus oder bei der Ratssitzung beziehungsweise in der Schreinerinnung für die Allgemeinheit eingesetzt hatte.

Peter Schmitz, Vater von vier Kindern und Großvater von fünf Enkeln, wurde vor 85 Jahren in Fritzdorf geboren, erlernte den Beruf des Schreiners und war zunächst in der Bonner Orgelbaufirma Klais tätig. Nachdem er dort zehn Jahre Berufserfahrung gesammelt hatte, machte er sich als Schreiner und Treppenbauer selbstständig. Der Kreis schloss sich in den vergangenen Jahrzehnten. Noch heute bauen Mitarbeiter von Peter Schmitz Orgel-Holzteile für den weltbekannten Bonner Orgelbaubetrieb.

Über die Reserveliste kam Schmitz 1976 in den Gemeinderat, wurde 1984 zweiter Bürgermeister und war zwischen 1989 und 1999 nicht nur erster Bürgermeister im Drachenfelser Ländchen, sondern auch der erste Handwerker auf diesem Posten in der Gemeinde. Als Bürgermeister hielt er trotz des täglichen Pendelns zwischen Handwerk und Ehrenamt immer die Kleiderordnung ein. In Schreiner-Kluft gab er morgens zunächst in seinem Betrieb den Ton an. Dann war der Anzug samt Krawatte angesagt, wenn während des Tages mal schnell etwas im Rathaus zu erledigen war oder Einladungen anstanden.

"Ehrlichkeit, Geradlinigkeit und Bodenständigkeit", so Bürgermeisterin Renate Offergeld in ihrer Laudatio, waren und sind die drei Werte, mit denen man den "Schmitze Piter" auch heute noch gerne beschreibe.

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