Serie im KiKA Godesberger spielt bei Schloss Einstein mit

BAD GODESBERG · Seit dem 14. Februar läuft auf KiKA die 20. Staffel der Kinder- und Jugendserie „Schloss Einstein“. In den 26 neuen Folgen spielt der Godesberger Schüler Sinan die Rolle des Kasimir Pohl.

 In einer Filmszene meistert Sinan als Kasimir den unfreiwilligen Auftritt in Mädchenklamotten souverän.

In einer Filmszene meistert Sinan als Kasimir den unfreiwilligen Auftritt in Mädchenklamotten souverän.

Foto: MDR/Saxonia Media/Paul-Ruben Mundthal

Nach erfolgreichem Casting zog der 15-Jährige für die Dauer der Dreharbeiten im Juni letzten Jahres zu einer Gastfamilie nach Erfurt, wo er auch zur Schule ging (der GA berichtete). „Ich habe meine eigene Familie nicht allzu lange vermisst“, berichtet er, denn nach einiger Zeit zog Sinans Mutter mit ihm und seinem Hund in eine Pension und arbeitete von dort aus. „Ich hatte die Möglichkeit, eine Zeit lang im Home Office zu arbeiten, und so habe ich die Gelegenheit genutzt, Thüringen und insbesondere Erfurt näher kennenzulernen“, berichtet sie. „Erfurt ist eine sehr schöne Stadt, und wir haben uns dort von Anfang an sehr wohlgefühlt.“ „Und ich war froh, meine Familie vor Ort zu haben“, fügt Sinan hinzu.

Wenn er Drehtag hatte, stand der neue „Einsteiner“ nach Unterrichtsende bis abends vor der Kamera. „Danach war ich so kaputt, dass ich nur noch ins Bett gefallen bin“, erzählt er. Aber es gab auch genügend Freizeit. An drehfreien Tagen ging Sinan mit seinem Hund joggen, traf sich mit Freunden oder hörte Musik.

„Natürlich habe ich meine Kumpels zu Hause vermisst und umgekehrt auch“, gesteht Sinan. „Aber die haben eingesehen, dass das eine große Chance für mich ist.“ In seiner Erfurter Schulklasse fand der 15-Jährige schnell neue Freunde. „Meine Mitschüler waren sehr nett und haben mich super aufgenommen“, erinnert sich Sinan. Auch unter den meist gleichaltrigen Darstellerkollegen bildeten sich Freundschaften, die nach der Rückkehr geblieben sind. „Wir halten per WhatsApp Kontakt“, berichtet Sinan. „Da gibt es eine Gruppe für ehemalige Einsteiner.“

Seine Godesberger Mitschüler bleiben trotz Sinans Ruhm gelassen. „Die sehen mich immer noch als ganz normalen Schüler an“, sagt Sinan. „Und das finde ich gut.“ Auf der Straße ist der „Einsteiner“ seit Beginn der Ausstrahlung noch nicht angesprochen worden, aber ehemalige Bekannte, von denen er durch Schulwechsel oder Umzug lange nichts mehr gehört hatte, riefen plötzlich an: „Ich glaube, ich habe Dich im Fernsehen gesehen!“ Sinan freut das: „Es ist schön, wieder Kontakt zu alten Freunden zu haben.“

Seine Rolle als Kasimir Pohl hat Sinan gefallen. „Der ist so locker und cool“, meint er, „und bleibt in jeder Situation Herr der Lage.“ Auch als Kasimir am ersten Schultag Mädchenklamotten tragen muss, weil sich eine Klassenkameradin an ihm rächt, zu der er nicht sehr freundlich war. „Das ist natürlich peinlich, wenn man in einem rosa Kleid vor der Kamera steht“, räumt Sinan ein. „Aber das ist halt Schauspielerei.“ Die aktuellen Folgen von „Schloss Einstein“ sieht er sich ab und zu im Fernsehen oder auf YouTube an. „Es ist schön, wenn man Insiderwissen hat und weiß, was als Nächstes kommt“, schmunzelt er.

„Kasimir“ ist Sinans erste große Hauptrolle in einer Serie. „Das war so etwas wie ein Sprungbrett ins Schauspielerleben“, sagt der Nachwuchsdarsteller, der zuvor nur kleinere Neben- und Komparsenrollen gespielt hatte. „Das ist eine großartige Chance, von da aus weiterzumachen und an der Karriere zu arbeiten.“

Die Schule will er aber nicht vernachlässigen. Sein Ziel ist die Mittlere Reife. „Das ist nicht so leicht, weil ich ja sechs Monate auf einer anderen Schule mit anderen Lerninhalten war“, gesteht Sinan. „Da muss ich jetzt erst mal noch Stoff nachholen.“ Aber er möchte auf jeden Fall weiter schauspielern. „Ich versuche, beides parallel zu schaffen“, meint Sinan, „und einen Mittelweg zu finden, wie ich das regeln kann.“

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