Weiterer Rücktritt bei der Bürgerstiftung Rheinviertel Godesbergs Ex-Bezirksbürgermeisterin wirft das Handtuch

Bad Godesberg · Die Bürgerstiftung Rheinviertel hat ein weiteres Vorstandsmitglied verloren: Ex-Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann verkündet ihren Rücktritt. Als Hauptgrund nennt sie unüberbrückbare Differenzen mit dem Vorsitzenden Pater Gianluca Carlin, die Stiftung den Generationenwechsel.

 Sechseinhalb Jahre hat sich Annette Schwolen-Flümann im Vorstand der Bürgerstiftung Rheinviertel engagiert. Jetzt ist sie zurückgetreten.

Sechseinhalb Jahre hat sich Annette Schwolen-Flümann im Vorstand der Bürgerstiftung Rheinviertel engagiert. Jetzt ist sie zurückgetreten.

Foto: Friese

Die Veränderungsprozesse in der Bürgerstiftung Rheinviertel gehen weiter. Nachdem Vorstandsmitglied Friederike Sträter im Mai aus nicht näher genannten persönlichen Gründen zurückgetreten war, folgt ihr jetzt Vorstandsmitglied Annette Schwolen-Flümann.

Auf die Anfrage des GA bei der Stiftung am Mittwoch folgte einen Tag später eine Pressemitteilung. Man danke der früheren Bad Godesberger Bezirksbürgermeisterin herzlich für ihren langjährigen Einsatz. „Sie hat unsere Veranstaltungen organisiert und die Außenwirkung der Stiftung stark mitgeprägt“, so Vize-Vorsitzender Hanns-Christoph Eiden. Aber nichts sei beständiger als der Wechsel, das gelte auch für die Stiftung, kommentierte Eiden die Entscheidung. In ihrem Rücktrittsschreiben habe Schwolen-Flümann ausgeführt, dass jetzt die Zeit gekommen sei, ihre Arbeit in andere Hände zu legen. 

Auf Nachfrage erklärte die Muffendorferin, es stimme, dass sie sich für einen Generationenwechsel stark mache. Sie betonte aber, dass eine andere Komponente den Ausschlag gegeben habe. „Mit dem früheren Vorsitzenden Wolfgang Picken gab es eine richtig gute Zusammenarbeit“, so Schwolen-Flümann. Konflikte, die durchaus aufgekommen seien, hätten immer beigelegt werden können. „Jetzt gibt es aber fachliche und persönliche Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorsitzenden Pater Gianluca Carlin, die eine weitere konstruktive Zusammenarbeit unmöglich machen“, so die Ex-Vorständin, die ihr Amt am Sonntagabend zur Verfügung stellte.

Maria Radloff und Lambert Dreyer verstärken den Vorstand

Sechseinhalb Jahre stand die 64-Jährige in der ersten Reihe, davor hatte sie auch andere Funktionen bekleidet. Pater Carlin, der den Stiftungsvorsitz qua Amt als Leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Bad Godesberg innehat, zeigte sich überrascht von der Kritik. Dem Vorstand gegenüber habe Schwolen-Flümann ihren Rücktritt eben mit dem Generationenwechsel und der geplanten Neuaufstellung erklärt. Denn seit 1. Juli ist als Finanzvorstand Lambert Dreyer mit an Bord. Zum 1. August kommt die Ärztin Maria Radloff mit ins Vorstandsteam. Sie soll die Bürgerstiftung als Expertin im Bereich Palliativ- und Hospizbetreuung sowie im Demenzhilfeprojekt begleiten und steuern.

Dass die Chemie zwischen Schwolen-Flümann und Carlin nicht mehr stimmte, zeichnete sich seit Ende Mai ab. Angesichts der Berufung Romano Christens ab September nach Bad Godesberg, hatte sie Carlin per Mail aufgefordert, er möge sich im Namen der Borromäus-Bruderschaft von homophoben Äußerungen seines Mitbruders distanzieren. Carlin hatte das gegenüber dem GA seinerzeit nicht kommentieren wollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort