Pflanzen- und Samenbörse Grüne Inseln gegen die Monokultur

WACHTBERG-LIESSEM · Grünes für den Garten gab es am Sonntag auf der Pflanzen- und Samenbörse im Ließemer Köllenhof. Zum Kaufen, Tauschen und Verschenken von Samen und Pflänzlingen bot sich reichlich Gelegenheit.

 Rund 70 Interessierte unternahmen mit dem Streuobstwiesen-Verein eine Wanderung.

Rund 70 Interessierte unternahmen mit dem Streuobstwiesen-Verein eine Wanderung.

Foto: Weber

Stände des Hofladens Weisweiler, des Milchziegenhofs Minten, von Shepherd?s Green und des Imkers Hainbuch sorgten dafür, dass die Besucher auch kulinarisch bestens versorgt waren. Der Wachtberger Wander-Verein und der Verein zur Pflege und Förderung der Streuobstwiesen luden zur Wanderung durch die blühenden Streuobstwiesen.

Etwa 70 Wanderlustige erfuhren dabei alles Wissenswerte über diese Form des Obstanbaus. Streuobstwiesen mit ihren vereinzelten, hochstämmigen Bäumen unterschiedlicher Obstsorten stehen im Kontrast zu den dichtgepflanzten Monokulturen der intensiven Landwirtschaft. Während auf einem Hektar etwa hundert Streuobstbäume Platz finden, sind es auf der gleichen Fläche über 2000 Hochertragsbäume.

Streuobstbäume bieten andere Vorteile, weiß Michael Behrendt vom Verein zur Pflege und Förderung der Streuobstwiesen. Durch Mischkulturen und polygene Erbanlagen seien sie resistenter gegen Veränderungen in der Natur wie Schädlinge oder Krankheiten. Deswegen müssten die Bäume nicht mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Darüber hinaus finden sich auf Streuobstwiesen deutlich mehr Tier- und Pflanzenarten. Die Wiesen fungieren als "Trittsteine", kleine Rettungsinseln, dank derer Arten geschützt werden können. "Wir merken auch, dass der Saft aus Äpfeln von Streuobstwiesen für Allergiker verträglicher ist", erzählt Behrendt weiter.

Der Verein betreut auf 25 Wiesen etwa 500 bis 600 Bäume, 300 davon haben die Mitglieder selbst gepflanzt. "Streuobstwiesen verabschieden sich heimlich, das merkt man nicht", beklagt Behrendt. Ziel des Vereins sei es neben dem Pflanzen von neuen Bäumen, auch alte Obstsorten zu retten, indem einzelne Äste von Bäumen dieser Arten auf fremden Bäumen in Wachtberg angesetzt werden. Über helfende Hände freut sich der Verein immer. Sensen, Harken, Pflanzen, Ernten - es gibt das ganze Jahr etwas zu tun, sagt Behrendt.

Infos zum Verein und zur Mitgliedschaft finden sich im Internet auf streuobst-wachtberg.de

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